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Es ist, als trete man plötzlich über eine Schwelle in einen noch geisterhaften Raum, und es bleibt dann nur mehr eine letzte Schwelle zu überschreiten ...«
Zehn Tage im Leben Hugo von Hofmannsthals: Ein alternder Schriftsteller kehrt an einen Ort seiner Kindheit zurück.
August 1924: mehr aus Verlegenheit kehrt der alternde Schriftsteller H. an einen Ort seiner Kindheit zurück – Fusch, ein Kurbad in den Salzburger Bergen, wo er mit seinen Eltern als Heranwachsender Jahr für Jahr lange Sommerwochen verbracht hat. Inzwischen hat sich viel verändert: Freunde sind abhanden gekommen, sein Ruhm liegt Jahre zurück, sein Schaffen ist bedroht von seiner labilen Gesundheit und den leisesten Störungen. Auch im abgelegenen Bad Fusch hat die neue Zeit nach dem Krieg Einzug gehalten, an der er nur mehr als Beobachter teilnimmt, der sich selbst zunehmend fremd geworden ist.
Bei einem Spaziergang wird H. ohnmächtig. Als er wieder zu sich kommt, lernt er den jungen Doktor Krakauer kennen, den Privatarzt einer Baronin – auch er ist ein Rückkehrer in einer fremden Welt. H. sucht seine Freundschaft, doch da ist die Baronin – und da ist die Einsamkeit, der er nicht entkommt.
(Residenz Verlag)
Pressestimmen:
Walter Kappacher gibt Hugo von Hofmannsthal eine Stimme, einen Ton, als er selbst keinen hat – ein faszinierendes literarisches Solo. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Kappacher schreibt ein ungespreiztes, zart antiquiertes, nie auf die Pointe schielendes, wunderbares Deutsch. Man kann es nicht imitieren. Stil ist Charakter. Wer wie Kappacher schreiben wollte, müsste Kappacher sein. Dass es ihn gibt, ist ein seltenes und großes Glück für die deutsche Literatur. (Süddeutsche Zeitung)
»Der Fliegenpalast« ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Erzählkunst ... (Der Standard)
Schade, dass der Begriff »virtuos« nicht so recht zum Werk Kappachers passt. Denn wie anders sollte man das Spiel mit Gefundenem und Erfundenem, zwischen Realität und Fiktion, bezeichnen? (Die Welt)
Es ist bewundernswert, wie feinfühlig der Erzähler mit seiner Hauptfigur umgeht. Der überspannte Dichter wird nie vorgeführt; der Blick des Erzählers ist genau, aber niemals kalt. Kappacher erweist sich vielmehr als vollendeter Meister der liebevollen, zartbitteren Ironie. (Falter)
»Der Fliegenpalast« ist ein Buch über Hofmannsthal, wie es feiner, behutsamer, dezenter und doch todtrauriger nicht sein könnte ... Nirgends wird man Kappachers nüchterne Sympathie und seine dichte Prosa bei Sentimentalitäten ertappen. Und doch stimmt die unaufhaltsam absteigende Linie, auf welcher er H. in ruhiger Sachlichkeit begleitet, unendlich traurig. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Walter Kappacher erzählt von einem Leben, das die Zeit üerholt hat: mit fesselnder Intensität und luzidem Einfühlungsvermögen, so souverän wie virtuos. Er bestätigt damit seine Ausnahmestellung in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart: »ein Seltener« (Peter Handke)
Walter Kappacher, geboren 1938 in Salzburg, ist seit 1978 freier Schriftsteller und lebt in Obertrum bei Salzburg. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Hermann-Lenz-Preis 2004, Großer Kunstpreis des Landes Salzburg 2006; Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zuletzt erschienen: »Selina oder Das andere Leben« (2005) und »Hellseher sind oft Scharzseher« (2007). (Residenz Verlag)
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