|
|
Lee Seldes zeichnet bravourös und detailliert den größten Kunstmarktskandal der Geschichte nach. Große Rothko-Retrospektive in München und Hamburg.
Mit dem Selbstmord Mark Rothkos im Februar 1970 begann einer der größten Kunstmarktskandale der Geschichte. Noch am Tage seines Todes lassen korrumpierte Nachlassverwalter zu, dass zahlreiche Gemälde außer Landes gebracht und unter Preis veräußert werden, Galerien organisieren Ringverkäufe, um die Preise hochzutreiben, und Museen der öffentlichen Hand beteiligen sich an der Geldwäsche. Erst als Mark Rothkos damals noch minderjährige Tochter Kate eine Klage gegen die Stiftung ihres Vaters einreicht, wird dem Treiben ein Ende gesetzt.
Anlässlich der Rothko-Retrospektive 2008 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München (8.2. bis 27.4.) und anschließend in der Hamburger Kunsthalle (16.5. bis 3.8.), ist der Band »Das Vermächtnis Mark Rothkos« von Lee Seldes erschienen.
Anhand ihrer Aufzeichnungen als Gerichtsreporterin sowie zahlreicher Interviews und Dokumente zeichnet die US-Reporterin die Ereignisse nach, die zur Übervorteilung Mark Rothkos durch seine Galeristen und schließlich zur Rückführung der Werke an seine beiden Kinder Kate und Christopher und zur Verurteilung des Nachlassverwalters führten.
Der spektakuläre Fall ist ein Beispiel dafür, welche Machenschaften den internationalen Kunsthandel regieren und dass der Ausbeutung von Kunst und Künstlern, besondern post mortem, nur wenige Grenzen gesetzt sind.
»Das Vermächtnis Mark Rothkos« erschien in den USA bereits 1974 sowie 1996 als überarbeitete Taschenbuchausgabe. Nachdem die englische Ausgabe nun vergriffen ist, liegt es erstmals in deutscher Übersetzung vor.
(Parthas Verlag)
Als Mark Rothko sich am 25. Februar 1970 das Leben nahm, war er längst ein international gefeierter Superstar der zeitgenössischen Kunst. Der zeitweilige Weggefährte von Robert Motherwell, Willem de Kooning, Barnett Newman und Jackson Pollock hatte bereits 1960 im MoMA eine große Retrospektive, seine Arbeiten waren gefragt und ihre Preise kletterten stetig nach oben. Wie Hyänen scharten sich der boomende Kunstmarkt und falsche Freunde um einen zunehmend verzweifelten Künstler, der sein Werk einerseits behüten wollte und andererseits Geld für die finanzielle Absicherung seiner Familie suchte, da er selbst in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen war.
Heute wissen wir, dass der kommerzielle Erfolg den Künstler in einen schweren unauflösbaren Konflikt stürzte und Menschen, die ihm nahe standen, dazu brachte zu Verbrechern zu werden. Denn was am Tag seines Todes beginnt ist beispiellos: Korrumpierte Nachlassverwalter lassen zu, dass zahlreiche Gemälde außer Landes gebracht und unter Preis veräußert werden, Galerien organisieren Ringverkäufe und Insidergeschäfte, um die Preise hochzutreiben und Museen der öffentlichen Hand beteiligen sich an Geldwäsche. Dem Treiben wird erst ein Ende gesetzt, als Rothkos minderjährige Tochter eine Klage gegen die Stiftung ihres Vaters einreicht.
(Parthas Verlag)
Lee Seldes schrieb für Newsweek, Barron’s, The Village Voice und Esquire. Sie war die einzige Journalistin, die den gesamten Rothko-Prozess offiziell beobachte. (Parthas Verlag)
» Amazon-Direktlinks: Alle Infos zu
Lee Seldes und
Das Vermächtnis Mark Rothkos
bei Amazon.de ansehen.
|