TV-Wetterfrosch Phil (Bill Murray), der Berufszyniker, hasst diesen Tag. Jahr für Jahr muss er hinaus in die tiefste Provinz, ins unaussprechliche Punxsutawney reisen. Um dann von Murmeltieren als den ersten Frühlingsboten am »Groundhog Day« zu berichten. Schauderhaft! Nicht einmal die aparte Produzentin Rita kann Phil aufmuntern. Doch dieses Jahr kommt alles anders. Der »Groundhog Day« wird so oft wiederholt, bis Griesgram Phil ein für allemal geläutert wird ... (Sony Pictures)
Phil Connors (Bill Murray) ist ein richtig unsympathischer Mensch. Als populärer Wettermann eines TV-Senders ist er zwar im ganzen Land beliebt, wer Connors aber hinter der Kamera kennen lernt, trifft einen sich selbst überschätzenden Egomanen. Eines Tages verschlägt es ihn für eine Reportage in ein kleines Provinznest, um dort über den Murmeltiertag zu berichten. Da geschieht gar Wundersames. Phil übernachtet in dem Nest, der Wecker klingelt – und der gestrige Tag beginnt von vorne.
Phil befindet sich fortan in einer nicht zu erklärenden Zeitschleife, in der der Murmeltiertag immer und immer und immer wieder von vorne beginnt. Findet er dies zu Beginn noch lustig, weil er jeden Schabernack treiben kann, ohne dafür bestraft zu werden, verfällt er bald in Depressionen. Doch selbst eine Reihe von Selbstmorden bleiben ohne Wirkung. Phil bringt sich um – und der Tag beginnt für ihn von vorne.
Eines Tages merkt er, dass seine Kollegin Rita Hanson (Andie MacDowell) der Schlüssel für sein Schicksal zu sein scheint. Er hat sich in sie verliebt. Wenn sie sich nun auch in ihn verliebt, hätte er vielleicht eine Chance, dass das Leben weiter geht. Doch leider kennt Rita den echten Phil. Wie also kann er sie von seiner Liebe überzeugen? Indem er ein besserer Mensch wird? Dafür hat er genau einen Tag Zeit. Doch davon hat er ja genug.
»Und täglich grüßt das Murmeltier« ist eine witzige Komödie, die ganz und gar von ihrem Hauptdarsteller Bill Murray getragen wird. Sein Spielzauber, sein Humor, seine Präsenz täuschen darüber hinweg, dass der Film inszenatorisch eine ganze Reihe von Schwächen aufweist. So gerät die Dramaturgie zur Mitte des Filmes vollkommen aus dem Tritt, so dass der Film überhaupt nicht mehr weiß, was für eine Art von Komödie er sein möchte: eine romantische, fantastische, zynische? Sie ist alles, aber nichts davon richtig. Ohne Murray hätte dies den Film gekillt, Murray aber durchschifft die inszenatorischen Schwächen mit unglaublicher Souveränität und lenkt den Blick ganz auf seine Person.
PS: Zeitgleich mit »Und täglich grüßt das Murmeltier« inszenierte Regisseur Jack Shoulder für das amerikanische Pay-TV den Thriller »12:01«, der eine ganz ähnliche Geschichte erzählt, die Spielzeit jedoch auf wenige Tage, die der Protagonist immer und immer wieder erlebt, beschränkt, weshalb diesem Film unterwegs nicht die Luft ausgeht.
(AMAZON)
|