»Die Goldenen Zitronen sehen sich als ein Symbol der Unabhängigkeit und lehnen die Zusammenarbeit mit der Musikindustrie ab.« (Wikipedia)
»Übriggebliebene ausgereifte Haltungen« ist ein Dokumentarfilm über die Band Goldene Zitronen. 1984 gründete sich die Hamburger Band »Die Goldenen Zitronen« in der Geburtsstunde des deutschen Fun-Punk. Doch wirklich einordnen wollen und lassen sich die »Zitronen« nur schwer. Im Vordergrund stand vielmehr sich bewusst dem Mainstream zu widersetzen doch gleichzeitig Erfolg und Popularität nicht auszuschließen. Die wechselnde Besetzung der bis heute aktiven Band lies nur Schorsch Kamerun und Ted Gaier als harten Kern der ersten Stunde übrig. (VideoMarkt)
»Die Goldenen Zitronen« waren schon mehrmals Thema von Filmproduktionen: So 1994 in der Doku-Fiktion »Swingpfennig/Deutschmark« und 2003 in der Dokumentation »Golden Lemons«, von der sich die Band allerdings distanzierte. Auch bei »Übriggebliebene ausgereifte Haltungen« hatte es Regisseur Peter Ott nicht leicht. Gleich zu Beginn besucht er die Band, doch diese scheint nur wenig Lust zur Zusammenarbeit zu haben und verschwindet kurzerhand. Aus einer großen Menge an Archivmaterial und Interviews mit ehemaligen Bandmitgliedern und Wegbegleitern zeichnet er schließlich das Bild einer Band im Widerspruch. (Blickpunkt:Film)
Populär sein, aber sich nicht vereinnahmen lassen – geht das? »Übriggebliebene ausgereifte Haltungen« untersucht die Geschichte der Hamburger Band Die Goldenen Zitronen. Mit Archivmaterial, Interviews, dokumentarischen Aufnahmen und inszenierten Szenen wird die Biographie eines Projekts rekonstruiert, dessen Geschichte einerseits Brüche in der Performance und andererseits Kontinuitäten in der Haltung charakterisieren. Im Kern geht es um den grundlegenden Widerspruch von politischem Pop überhaupt. (Edition Salzgeber)
»Übriggebliebene ausgereifte Haltungen« – ein Film über die Goldenen Zitronen, ein Film mit den Goldenen Zitronen, eine Rockumentary.
So fängt das an: der Dokumentarfilmemacher besucht die Band und die Band haut ab. Schorsch Kamerun sagt: »Ich muss was anderes machen.« Die Kamera sieht dem abfahrenden Auto hinterher.
Schorsch Kamerun und Ted Gaier, die bis heute übriggebliebenen Ur-Zitronen, geben dem Filmemacher (nur) ein mündliches Interview, das im Film vorgelesen, dargestellt wird. Andere Bandmitglieder, Wegbegleiter und Zeitgenossen lassen sich beim Erzählen filmen. Daniel Richter, GZ-Manager der ersten Jahre, fragt, ob er über Privates reden soll, damit es authentisch wird. Der Filmemacher weiß: »Bei Rockumentary kommt es darauf an, an das Authentische anzuknüpfen!« Also: Anfang. Punk. Aldo Moro war bei einer ‚bedeutenden Band’, die mit
Fehlfarben und Abwärts aufgetreten ist (Ratinger Hof!). Schorsch Kamerun macht erst mal seine Lehre fertig. Beim ersten Auftritt der Zitronen fehlt der Sänger. Die Zeit ist »humor- und alkoholgetränkt« (Richter). An jedem Wochenende wird das Mobiliar zertrümmert. Videoaufnahmen von ersten Konzerten, ein Rundgang mit Aldo Mora durch den ersten Hamburger Aktionsradius der Zitronen. Ale Sexfeind (Drummer bis 1990) erzählt, wie er die Band komplettiert hat. Eckart Holl sagt als Schorsch Kamerun und Ted Gaier, wie der Bandname entstanden ist: als Steigerung der ADAC-Auszeichnung ‚Silbernen Zitrone’ für das schlechteste Auto – »aber das ist relativ unerheblich für so’n Filmprojekt« (Gaier).