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»The Day After Tomorrow« ist Roland Emmerichs Katastrophenfilm über eine Welt, die von Fluten, Stürmen und einer neuen Eiszeit heimgesucht wird. Lange prognostiziert, setzen sie plötzlich innerhalb kürzester Zeit weltweit ein, gewaltige Naturereignisse, die eine neue Eiszeit einläuten: Hagelstürme in Tokio, Schneefälle in Indien, Tornados über Los Angeles. Endlich reagiert auch die Regierung und evakuiert alle US-Bürger der südlichen Staaten nach Mexiko, während man mangels Zeit alle anderen dem sicheren Kältetod überlässt. Einzig Klimaforscher Jack Hall (Dennis Quaid) kämpft sich durch Blitzeis und Schnee nach Norden, denn sein Sohn Sam (Jake Gyllenhaal) sitzt in der New Yorker Bibliothek fest. (Blickpunkt:Film)
Roland Emmerich (»Independence Day«) klotzt in seiner testosteronschwangeren 100-Millionen-Dollar-Apokalypse »The Day After Tomorrow« mit spektakulären CGI-Aufnahmen und Special Effects, die dem Klima-Grauen eine beklemmende Unmittelbarkeit verleihen und in dieser Perfektion bislang einzigartig sind. Demgegenüber müssen sich seine Darsteller, darunter Dennis Quaid und Shooting-Star Jake Gyllenhaal (»Donnie Darko«) mit hölzernen Dialogen und einem recht simplen Plot herumschlagen. (VideoWoche)
Wissenschaftliche Erkenntnisse hin oder her – Roland Emmerichs »The Day After Tomorrow« ist ein lupenreiner Katastrophenfilm, der wieder mit perfekten Spezialeffekten protzt, das einem der Mund offen stehen bleibt. Dabei kommt auch der Humor vor der Arroganz der Amerikaner nicht zu kurz: Geben diese jährlich Milliarden für das Aufgreifen illegaler Einwanderer aus, fliehen jetzt US-Amerikaner illegal über den Rio Grande nach Mexiko. (Movieman.de)
Jack Hall (Dennis Quaid) arbeitet als Klimaforscher in New York. Als in Folge einer Klimakatastrophe eine neue Eiszeit anbricht, ergreift er nicht – wie alle anderen Bewohner der Metropole – die Flucht, sondern macht sich auf den Weg Richtung Kanada – um nach einer Rettungsmöglichkeit der Welt zu suchen. (Amazon)
Dass das Wetter eine Katastrophe ist, ist eine allgemein gültige Empfindung jenseits von Fiji Island. Wenn aber die nächste Klimalaune nicht gerade auf ein Wochenende fällt, bleibt man gelassen. Das genau ist aber das Problem, denn die kleinen Symptome sind Vorboten einer großen Krankheit. Wohin Ignoranz führen kann, zeigt Roland Emmerich in »The Day After Tomorrow«, der als cleverer Trendseismologe erneut ein Thema spektakulär aufgreift, das wirklich in der Luft liegt. Was wäre, wenn das Klima nicht in Jahrhunderten, sondern in Tagen kippt? Dann tanzen Tornados auf dem Sunset Boulevard, überspült eine Flutwelle New York, erobert die Eiszeit den Planeten zurück. Die menschliche Sensationslust giert nach solchen Tableaus der Zerstörung und wird von Emmerich auch befriedigt. Millionen werden also dem Ruf ihrer Neugier folgen, auch wenn keiner erfahren wird, was nun übermorgen wirklich mit der Welt geschieht.
Wie bei allen Roland Emmerich-Projekten seit »Independence Day« kennt die Erwartungshaltung dank massiver Marketingkampagnen keine Grenzen, das Budget aber schon. Deshalb beschränkt sich teures Desaster auf Minutenauftritte, herrscht eindrucksvoll, aber eingeschränkt Chaos im digital unterstützten Modelparadies, das keiner in Hollywood ökonomischer zerstören kann als der Mann aus Schwaben. In der ersten Stunde zeigt sich das Spektakel von seiner besten Seite, sorgt ein gewaltiger Eisabbruch in der Antarktis für die Abkühlung nordatlantischer Meeresströmungen und in der Folge für monströse Sturmtiefs, die den Planeten überziehen. Davon allerdings liefert »The Day After Tomorrow« nur geschickt dosierte Ausschnitte. Der Hagel in Tokio beschränkt sich auf eine 200-Quadratmeter-Katastrophe, deutlich in den Schatten gestellt von der Twister-Show in Los Angeles, in der sich die Himmelsschläuche flächendeckend für ein paar coole Momente austoben.
Die echten Moneyshots reserviert »The Day After Tomorrow« für New York. Hier wird die Feuerwalze aus »Independence Day«, die sich durch die Straßen in Richtung Kamera frisst, von einer gewaltigen Wasserwand ersetzt, die alles Leben ertränkt, das nicht schnell genug Höhe erreicht. In einer Bibliothek finden einige Überlebende Zuflucht, darunter ein Obdachloser mit nützlichen Survival-Tips, vor allem aber Sam (Jake Gyllenhaal), der Sohn des Klimaexperten Hall (Dennis Quaid), der den amerikanischen Vizepräsidenten vergeblich vor der nur Tage entfernten globalen Eiszeit warnt.
Die Rettung von Sam ist dem Film »The Day After Tomorrow« sichtbar wichtiger als die Rettung des Planeten, die vom Zuschauer erwartet, aber vom Drehbuch nicht angeboten wird. So drückt sich der Film mit einer temporären Bedrohung und der Aussicht auf Stabilisierung etwas vor seiner dramaturgischen Verantwortung, macht auch die beschwerliche Odyssee des besorgten Vaters in das pittoresk vereiste New York nicht zwingend, weil Dennis Quaid, einmal angekommen, dort tatsächlich niemand zu retten braucht. Mit einer Reihe kleinerer menschlicher Dramen wird für Ablenkung von den großen Fragen gesorgt. So kämpft Quaid mit brüchigem Glas und drohendem Absturz, Gyllenhaal mit der Blutvergiftung seiner Freundin und in einer spannenden, doch zu kurzen Sequenz mit hungrigen Wölfen, die ihm in einem vereisten Tanker mitten in New York den Zugang zum Medizinschrank verwehren.
Der Humor in »The Day After Tomorrow« ist im Unterschied zu »Independence Day« besser dosiert und zeigt in der ironischen Verkehrung Mexikos zum rettenden Flüchtlingsparadies einmal wirklich Größe. Das auch für den Film insgesamt und durchgehend zu erwarten, wäre als Anspruch zu hoch. Zwei Stunden kann man sich hier auf gutem Niveau unterhalten, aber die Welt verändern wird Roland Emmerichs Katastrophenfilm, der zu den Besten seines Genres zählt, nicht. Auch wenn das vielleicht das Marketing versprochen hat.
(Blickpunkt:Film)
Nach den finanziellen Erfolgen von »Independence Day« und »Godzilla« kann man es Regisseur Roland Emmerich nicht vorwerfen, dass er die Erderwärmung als politisch korrekte Entschuldigung dafür benutzt, einen Großteil der nördlichen Hemisphäre zu zerstören. Die Tatsache, dass es sich bei »The Day After Tomorrow« um einen ziemlich albernen Film handelt, schreckt Liebhaber groß angelegter Katastrophenfilme sicherlich nicht ab.
Wie bei den meisten Filmen Roland Emmerichs besitzen bei »The Day After Tomorrow« die Spezialeffekte weitaus höhere Priorität als gut gezeichnete Charaktere und eine plausible Handlung, und die Dialoge (gemeinsam geschrieben mit Jeffrey Nachmanoff) sind so lachhaft flach, dass man sie überall hätte weglassen können, ohne dem Film zu schaden. Das einzig Wichtige hier ist das Spektakel, nicht etwa die lahme, altbackene Geschichte von Vater und Sohn (Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal), die ein apokalyptisches Szenario überstehen, welches durch die Auswirkungen der globalen Erderwärmung hervorgerufen wurde.
Also lehnt man sich am besten zurück und genießt die tollen Bilder eines tornadogeplagten Los Angeles, von Schneestürmen in Neu Delhi, Japan, das von pampelmusengroßen Hagelkörnern bombardiert wird und Manhattan, das zunächst von den anschwellenden Weltmeeren überflutet wird und dann aufgrund der aufkommenden modernen Eiszeit einfriert. Das ist alles durchaus beeindruckend, und Roland Emmerich ist es offensichtlich egal, ob das wissenschaftlich korrekt ist – also warum sollte es dem Zuschauer nicht auch gleichgültig sein?
(Jeff Shannon, Amazon)
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