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Bernd Stromberg, bislang Abteilungsleiter bei der Capitol Versicherung, muss die Zusammenlegung seiner Abteilung, Schadensregulierung M-Z, mit Schadensregulierung A-L hinnehmen. Zum stellvertretenden Abteilungsleiter degradiert und mit einem neuen, smarten Gesamtabteilungsleiter vor der Nase, gerät Stromberg in eine handfeste Midlife-Crisis. Er stellt nicht nur sein berufliches, sondern auch sein privates Leben in Frage. (VideoMarkt)
Nach viel zu langer Pause ist Stromberg endlich wieder da. Anthroposophische Bürobetrachtungen für Fortgeschrittene.
War man in der ersten Staffel vor allen Dingen damit beschäftigt das Setting auszubreiten und Strombergs Figur in all seiner liebenswürdigen Widerwärtigkeit auszuleuchten, ging es in der zweiten Staffel um die konsequente Weiterentwicklung unserer Helden. Stromberg fiel, nachdem er von der Konzernleitung bei seiner längst ausstehenden Beförderung übergangen wurde, in eine tiefe Sinnkrise.
Kurz darauf findet er sich als Neujunggeselle auf den nächtlichen Bürogängen wieder, die für ihn gleichzeitig letzte Zuflucht und wiedergewonnenes Jagdrevier bedeuten. Er stromert sich brünftig durch die Episoden, schleimt in gewohnter Manier und intrigiert, bis er schließlich schockierenderweise im Archiv landet, auf dem Abstellgleis der hoffnungslosen Verlierer. Wie konnte das nur geschehen?
Die dritte Staffel setzt unmittelbar danach ein. Gleich in der ersten Folge wird Stromberg vom neuen Verwaltungsdirektor in die Schadensabteilung zurückgeholt und quasi rehabilitiert. Für Stromberg Ausdruck der Wertschätzung für seinen innovativen Führungsstil. Dass nicht alle Mitarbeiter glücklich über seine Rückkehr sind ist nur weiterer Ansporn. Ein beliebter Chef hat schließlich definitiv was falsch gemacht: »da könnte man ja gleich auf seiner Nase ne Diskothek eröffnen wo alle rumtanzen ...«.
Es kommt wie es kommen muss – zum Showdown zwischen Stromberg und dem Smartie Becker (Lars Gärtner). Den Rest der Screentime teilen sich im wesentlichen Ernie (Bjarne I. Mädel) und Ulf (Oliver K. Wnuk). Während Ernies Privatleben nach dem Tod seiner Mutter in Trümmern liegt, wollen Ulf und Tanja (Diana Staehly) zusammenziehen. Spannungen sind vorprogrammiert.
So einhellig das Lob bei Kritik und Fans bislang war, auf dem Quotenmeter machte sich die Erfolgsstory Stromberg seltsamerweise nie durchschlagend bemerkbar. Vielleicht auch das ein Grund für die lange Pause, die man grundsätzlich jedoch mit den zahlreichen Verpflichtungen des Zugpferdes Christoph Maria Herbst begründete. Nun, die Fans der Serie brauchen sich keine Sorgen machen. Stromberg bleibt wie er ist: ein ätzender Kotzbrocken mit ungebremstem Größenwahnsinn und kompletter Realitätsverkrümmung in der Weltsichtoptik – und er ist dabei, auf eine rührend hilflose Art, verdammt charmant.
Natürlich haben die Autoren Anteil am Gelingen dieses Konzepts aber es ist Christoph Maria Herbst der die Rakete zündet. Stromberg steht und fällt mit seinem Hauptdarsteller und es bleibt uns und Herrn Herbst zu wünschen, dass er noch lange steht.
DVD Features: Audiokommentare zu 4 Folgen, Folge 4 als Director´s Cut (34 min.), neues Making-of (18 min.), Outtakes (20 min.), Interviews (20 min.), Bildschirmschoner .
(Thomas Reuthebuch, Amazon)
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