Wenn die schrillen Vier, alias Clark Griswold und seine Familie, auf Achse sind, bricht auf den Straßen die Anarchie aus. Diesmal bleibt die Familie allerdings zu Hause, um in Ruhe Weihnachten zu feiern. In Ruhe??? Schon die Suche nach einem passenden Christbaum entwickelt sich zum Horrortrip. Als dann noch sämtliche Verwandten einfallen, ist das Chaos perfekt. (Warner Bros. Pictures)
Desaster-Dad Chevy Chase fällt in »Schöne Bescherung« selbst zur beschaulichen Weihnachtszeit von einer Katastrophe in die nächste. »Schöne Bescherung« ist eine kreischend komische Weihnachtskomödie mit Chef-Loser Chevy Chase in Höchstform!
Die Griswold-Familiensaga erlebte mit dem 1989 entstandenen »Schöne Bescherung« unter den Fittichen des Comedy-Netzwerkes »National Lampoon« ihre bereits dritte Auflage. Erneut schlüpft der eindimensionale Antischauspieler Chevy Chase derart überzeugend in die Rolle des tollpatschigen Familienoberhaupts Clark Griswold, dass eine Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion schwer fällt. An seiner Seite: Juliette Lewis als Griswolds Teenager-Tochter Audrey in einer ihrer ersten Rollen überhaupt.
Jeremiah S. Chechik, der später für den Blockbuster »Mit Schirm, Charme und Melone« verantwortlich zeichnen sollte, jagt seine Figuren durch die von Genre-Spezialist John Hughes (»Kevin – Allein zu Haus«) sorgfältig verfassten Szenen und lässt nie einen Zweifel aufkommen, worum es bei Schöne Bescherung geht: Der Film ist ein gnadenloses Slapstick-Feuerwerk, erfrischend geschmacklos in den haufenweise abgearbeiteten Weihnachtsfilmreferenzen und bezieht seinen Humor aus der hemmungslosen Übertreibung bekannter Familienriten.
Neben dem rührseligen Dauerbrenner »Ist das Leben nicht schön?« von Frank Capra avancierte »Schöne Bescherung« im letzten Jahrzehnt langsam aber sicher zum Klassiker unter dem Weihnachtsbaum. Wundern Sie sich also nicht, wenn pünktlich zum Weihnachtsfest Ihre Nordmanntanne unter dem Gebrüll des Nachbarn vibriert.
(Thomas Reuthebuch, AMAZON)
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