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In der US-Serie »Queer as Folk« wird das Alltagsleben von fünf schwulen Freunden dargestellt. Die Freunde Brian (Gale Harold), Justin (Randy Harrison), Michael (Hal Sparks), Ted (Scott Lowell) und Emmett (Peter Paige) gehen gemeinsam in Pittsburg durch dick und dünn. Neben den ewig aktuellen Themen wie Diskriminierung und Aids sind es vor allem die unerwarteten Wendungen des Lebens, die die Fünf zusammenschweißen. Playboy Brian lässt sich auf eine Affäre mit dem minderjährigen Justin ein. Als dessen Vater den Jungen zu Hause rausschmeißt, nimmt Brian ihn bei sich auf. Durch eine Samenspende ist Brian zusätzlich Vater eines Kindes geworden, das bei einem befreundeten lesbischen Paar aufwächst. (Blickpunkt:Film)
»Queer as Folk« basiert auf dem gleichnamigen britischen Serienformat, wurde aber auf die amerikanischen Verhältnisse umgeschrieben. Während in England nach nur zwei Staffel Schluss war, hielt die amerikanische Version immerhin fünf Staffeln lang durch. Die US-Serie »Queer as Folk« stammt vom Pay-TV-Sender Showtime, der mit seiner thematisch ähnlichen Lesbenserie »The L Word« einen Sensationserfolg erzielen konnte. (VideoWoche)
Es war einmal vor langer Zeit, also 1999. Da lief im englischen Fernsehen ein großer Aufreger. Eine Serie, die, ziemlich freizügig, aus dem Sex- und Beziehungsgeflecht einer Gruppe schwuler Freunde schöpfte. Inklusive Verführung Minderjähriger und Samenspende. Die Folge: werbewirksame, konservative Proteste. Schnell drehte der Bezahlsender Showtime die heitere Homo-Show »Queer as Folk« für den US-Markt nach. Die deutschen Rechte sicherte sich Pro Sieben. Aufschreie: nirgends. Die CSU brütete über einem generellen Verbot des Bärenschießens. Die Bischofskonferenz war mit der Klinsmann-Seligsprechung gut beschäftigt. Und der Rest der Verklemmten guckt sowieso lieber »The L Word« (Stern)
In der Politik ergeben sich merkwürdige Partnerschaften. Aber gibt es die letztlich nicht überall? Die ebenso innovative wie explosive Serie über das Leben und die Liebe in einer Gruppe schwuler Freunde führt jetzt eine provokante neue Figur ein: einen Bürgermeisterkandidaten, dessen herausposaunte Familienwerte Homosexuelle mit Familien eindeutig ausschließen. Andererseits gehört zu seinen Wahlkampfberatern ein gewisser junger, sehr fähiger (und schwuler) Werbeexperte. Ein weiterer Neuzugang: der Strichjunge, der vielleicht zu viel über den ermordeten Teenager im Müllcontainer weiß. Und überall finden sich Paare. Bei einigen haben wir das erwartet. Bei anderen ganz und gar nicht. Beim sinnlichen Wer-mit-wem gibt es in der dritten Staffel von »Queer as Folk« also einiges zu entdecken! (Warner Home Video)
Sie sind hier, sie sind schwul, und bei ihnen wirkt »Sex and the City« wie ein prüdes Kaffeekränzchen. »Queer as Folk«, die amerikanische Umsetzung der gleichnamigen britischen Miniserie, liefert reichliche Mengen an heißem und scharfem Sex. Die raffinierte (und raffiniert unterhaltsame) Serie »Queer as Folk« basiert auf dem selben Grundkonzept wie ihr britisches Gegenstück – es dreht sich alles um eine Gruppe schwuler Freunde, die in einer vorwiegend industriell ausgerichteten Stadt leben – aber abgesehen davon ist vieles anders: während sich die britische Version auf die rauen, dramatischen Momente der Charaktere konzentrierte, stellt das amerikanische »Queer as Folk« eine freche Hochglanz-Seifenoper dar, die zwar hin und wieder ernste Töne anschlägt, aber einen niemals vergessen lässt, dass das Leben hin und wieder ein Riesenspaß ist und man nicht einer jener armen Hunde sein sollte, die an Hunger sterben.
Ein Großteil des Charmes, den die Serie »»Queer as Folk»« versprüht, bezieht sie aus ihrer Besetzung – Michael, der »Junge von Nebenan« (Hal Sparks), der gnadenlos aufreizende Aufreißer Brian (Gale Harold), Emmett (Peter Paige), der stolz auf sein bekennendes Schwulsein ist, das Mauerblümchen Ted (Scott Lowell) und der zum Mann werdende Teenager Justin (Randy Harrison) – , die sich bis zum Ende der ersten Staffel von Standard-Prototypen schwuler Männer zu spannenden Charakteren entwickelt hat. Obwohl einige Nebenhandlungen nicht wirklich gut funktionierten (so wie zum Beispiel Emmetts weit hergeholter Versuch einer Therapie, die Schwule wieder »umdrehen« soll), hatten andere doch berührende Momente, zum Beispiel als Brian mit dem Tod seines Vaters umgehen muss. Manche Leute könnten ein Problem damit haben, dass sich vieles in der Serie um Sex dreht (und um Schwule, denn es gibt nur zwei Lesbierinnen in der Show), aber es handelt sich hier trotz des aufpolierten Stils um eine sowohl mitreißende als auch wirklich bahnbrechende Serie. Es wirkt befreiend, eine Fernsehserie anzuschauen, in der die heterosexuelle Welt nur am Rande eine Rolle spielt. Let’s hear it for the boys!
(Mark Englehart, Amazon)
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