Na? Auf den ersten Blick haben Sie »Seven« statt »7levin« auf dem Kinoplakat von »Lucky # Slevin« gelesen, richtig? Höhöhö. Da sind Sie aber jetzt ganz doll reingefallen auf dieses Wortspielchen. Ob das beabsichtigt war? Vermuten wir mal. Wenn nicht, egal. Klingt cool, irgendwie. Slevin, das ist der von Josh Hartnett gespielte Held in dieser verflochtenen, stets um visuelle Angeberei bemühten Gangsterei, der zufällig zwischen die Fronten zweier rivalisierender Bosse gerät. Wie üblich in solchen blutig-ironischen Lässigkeitsopern, sind auch in »Lucky # Slevin« die Figuren voll crazy und werden von ausgewiesen entspannten (Morgan Freeman, Bruce Willis) oder verspannten (Ben Kingsley) Menschen gespielt. Dass das Ganze ziemlich verworren ist, darf man aber nicht zugeben. Wäre voll uncool. Langweilig.« (Stern)
Durch eine dumme Verwechselung wird Slevin (Josh Hartnett) aus heiterem Himmel in den Krieg der beiden größten Gangsterbosse New Yorks verwickelt. Als wären das noch nicht genug Probleme, haben sich auch noch der unnachgiebige Cop Brikowski (Stanley Tucci) und der berüchtigte Killer Goodkat (Bruce Willis) an seine Fersen geheftet. Slevin braucht jetzt einen schnellen und raffinierten Plan, um aus dieser lebensgefährlichen Geschichte mit heiler Haut herauszukommen. (Highlight Video)
Wie langweilig ist es, heute noch einen Film als »Tarantino-esk« zu bezeichnen? Das Dumme an der Sache ist nur, dass der Schuh bei einem solchen Fall wie bei »Lucky # Slevin« einfach passt, und das Ergebnis ist alles andere als langweilig. Grausige Morde, trockene Sprüche, selbstreflektive Bezüge zur Popkultur, eine Reihe bekannter Darsteller und eine Menge durchstilisierter Produktionselemente pressen das Vorhaben in eine Form, die dem Anspruch einer Quentin-Tarantino-Hommage durchaus gerecht wird.
Josh Hartnett – der sich öfters mal als Muskelprotz ohne Hemd zeigt – ist Slevin Kelevra, ein unglücksseliger Typ, der seinen Kumpel Nick in New York besucht. Aber Nick ist verschwunden, was zu einer wilden Achterbahnfahrt um verwechselte Identitäten führt, während der zwei Handlanger sich Slevin schnappen (er befindet sich in Nicks Wohnung, also muss er auch Nick sein) und ihn zu ihrem Boss (Morgan Freeman), dem Oberganoven, bringen. Der Boss kümmert sich nicht darum, dass Slevin behauptet, nicht der Richtige zu sein – er will nur die 96000 Dollar zurück, die Nick ihm schuldet.
Eines von mehreren Angeboten, die Slevin nicht ablehnen kann, besteht darin, dass er den Sohn des fiesen Erzfeindes des Bosses umbringt oder sich selbst eine Kugel einfängt. Dieser Erzfeind ist der Rabbi (Ben Kingsley). Aber Slevin ist keiner der klassischen Sündenböcke. Zur raffinierten Produktion, schlauen Wendungen und akademischen Verbeugungen von Bond, Hitchcock und obskuren alten Zeichentrickfilmen kommen noch Lucy Liu als sexy Leichenbestatterin, Stanley Tucci als besessener Polizist und Bruce Willis als gerissener Auftragskiller, der seine Finger überall drin hat.
Dieses verworrene Puzzle über Rache und unterhaltsame Gewaltexzesse liefert beim einmaligen Anschauen fast zu viel an visueller und narrativer Vielfalt. »Lucky Number Slevin« steht nicht ganz auf gleicher Höhe wie ähnlich schlaue Thriller wie »Memento« oder »Die üblichen Verdächtigen«, aber auch bei »Lucky # Slevin« freut man sich auf weitere Enthüllungen beim zweiten Anschauen.
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