Wenn Verständigung schief läuft, ist sie richtig lustig – zeigt Sofia Coppola (»Marie Antoinette«) in ihrem Publikums- und Festivalerfolg »Lost in Translation«. Die junge Fotografengattin Charlotte (Scarlett Johansson) begleitet ihren Mann nach Tokio. Im Hotel lernt sie Bob (Bill Murray), einen alternden Schauspieler mit Eheproblemen kennen. Der ist im Lande, um mit Whiskey-Werbung sein Konto aufzufüllen. Müde von Jetlag stehen beide entgeistert vor den Eindrücken japanischer Kultur: Sex Pistols-Songs aus Karaoke-Boxen, ungebetener Prostituierten-Besuch und maulfaule Dolmetscher. In dieser fremden Welt gedeiht jedoch etwas, was keiner Übersetzung bedarf: eine zarte Romanze. »Lost in Translation« ist ein melancholisches Vergnügen für Weitgereiste! (TV Guide)
Bob Harris (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) sind zwei ziellose Amerikaner mitten in Tokio. Bob, ein alternder Schauspieler, der gerade in der Stadt einen Werbespot für Whiskey dreht, und Charlotte, eine junge, frisch verheiratete Frau, die ihren Mann, einen viel beschäftigten Fotografen, begleitet. In einer schlaflosen Nacht lernen sich Bob und Charlotte an der Bar eines Luxushotels kennen.
Und was als zufällige Begegnung beginnt, entwickelt sich überraschend schnell zu einer ungewöhnlichen und intensiven Freundschaft. Ihre gemeinsamen Streifzüge durch die fremde Metropole am anderen Ende der Welt führen sie nicht nur in amüsant-bizarre Situationen, sondern eröffnen den beiden ungeahnte Perspektiven und einen überraschenden Blick auf ein Leben, das sie bisher nicht kannten ...
(Highlight Video)
Wie in einem angenehmen Traum umgibt Sofia Coppolas »Lost in Translation« den Zuschauer mit einer Aura aus fantastischem Licht, stimmungsvoller Geräuschkulisse, faszinierender Liebe und einem Gefühl von Déjà-Vu, selbst wenn man noch nie jene neonbeleuchtete Version von Tokio besucht hat.
Genauso ergeht es auch Bob Harris (Bill Murray). Der etwa 50-jährige Schauspieler hat einen lukrativen Vertrag für eine Whiskey-Werbekampagne unterschrieben, anstatt etwas Gutes für seine Karriere oder seine weit von ihm entfernte Familie zu tun. Nachdem er Probleme mit dem Jetlag und seinem japanisch sprechenden Regisseur hat und sich in der Großstadt nicht zurechtfindet, freundet er sich mit der 25-jährigen verheirateten, aber unter Liebeskummer leidenden Charlotte an, die mit enormer Gelassenheit von der 18-jährigen Scarlett Johansson verkörpert wird. Selbst bevor sie von ihrem Ehemann, einem Fotografen, beinahe verlassen wird, fühlt sie sich ebenso wie Harris verloren, wobei ihr zudem noch ihre Jugend im Wege steht.
Wie Charlotte und Bill ihre Seelenverwandtschaft entdecken wird man als Zuschauer noch über Jahre hinweg in Erinnerung behalten. Der Film unter der Regie von Sofia Coppola (»The Virgin Suicides«) besticht mehr durch seine Atmosphäre als das Drehbuch: Wir wirbeln durch Tokioter Partys, Karaoke-Bars und das seltsame Nachtleben, bis wir immer in dem unmöglich edlen Hotel landen, wo die beiden abgestiegen sind. Die Anflüge bittersüßer Einsamkeit von Bill und Charlotte werden klug und romantisch behandelt, aber anders als in modernen Filmen aus Hollywoodstudios handelt es sich hierbei nicht um eine Hals-über-Kopf-Liebesromanze.
Sicher und beständig endet der Film in einem viel diskutierten Schlussakkord, der manche vielleicht ein wenig vor den Kopf stoßen wird, aber dennoch jene Filmliebhaber, die schon immer »Paris im Herzen trugen«, mit einer neuen cineastischen Liebeserklärung belohnt.
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