»Wehr dich nicht. Tu einfach gar nichts.
Wenn du aufwachst, spürst du überhaupt keinen Unterschied.«
Nicole Kidman kämpft in dem Film »Invasion« gegen außerirdische Körperfresser. In den USA drehte Oliver Hirschbiegel (»Der Untergang«) ein Remake der »Körperfresser«. Fazit: »Invasion« ist kein Film für die Ewigkeit, aber ein solider Gruselthriller, der auf brutale Schockeffekte verzichtet. (Cinema)
Eine gewaltige Explosion zerreißt den Himmel zwischen Dallas und Washington – die Trümmer des zerborstenen Spaceshuttle Patriot regnen auf die USA herab. Die Behörden bekommen die Katastrophe zwar sofort unter Kontrolle, doch bald tauchen Gerüchte auf, dass an den Wrackteilen eine merkwürdige Substanz klebt: Und wer mit ihr in Berührung kommt, ist nicht mehr derselbe ...
Eine geheimnisvolle, bedenkliche Epidemie breitet sich von Washington aus immer schneller aus, die das Verhalten der Menschen radikal verändert. Die Psychiaterin Carol Bennell (Nicole Kidman) findet heraus, dass es sich um den Vorboten einer von Außerirdischen gelenkten Invasion handelt. Fortan setzt sie alles daran, ihren Sohn Oliver (Jackson Bond) zu beschützen, der womöglich der Schlüssel dafür sein könnte, die bevorstehende Invasion abzuwenden.
(Warner Bros. Pictures)
Seit seinem Erscheinen im Jahr 1955 gilt Jack Finneys Romanklassiker »Die Körperfresser kommen« als Beispiel dafür, wie wirkungsvoll Science-Fiction die soziale und politische Situation einer bestimmten Epoche auf den Punkt bringen kann. 1956 lieferte die erste Verfilmung des Buches einen unterschwelligen Kommentar zur damals gefürchteten »roten Gefahr«. Das Remake von 1978 kam wenige Jahre nach dem Vietnam-Krieg und dem Watergate-Skandal in die Kinos und formulierte die Angst einer Bevölkerung, die das Vertrauen in ihre Führung verloren hatte.
Die neueste Verfilmung – »Invasion« – gewinnt der Vorstellung einer Alien-Invasion laut Produzent Joel Silver eine weitere Variante ab: es geht um Probleme unserer Gegenwart, um die Angst vor einer Pandemie, vor sozialem und politischem Aufruhr. »Der Film entwickelt die Idee, dass für eine Invasion nicht unbedingt Raumschiffe nötig sind – die Aliens selbst müssen physisch gar nicht in Erscheinung treten. Heutzutage erscheint uns die Vorstellung einer Pandemie sehr real und akut. Was würde geschehen, wenn die Invasoren uns gar nicht mit Vernichtungswaffen angreifen, sondern Mikroben einführen? Gruselig wird dieser Gedanke, wenn man sich überlegt, dass die Gefahr eindringt, ohne dass wir das mitbekommen – bis es fast zu spät ist.«
Was würde heute passieren, wenn genau die Leute als Erste mutieren, die für den Schutz der Bevölkerung verantwortlich sind? »Wenn man ahnt, dass irgendetwas nicht stimmt, während die Regierung, die Nachrichtensprecher, die für die Seuchenbekämpfung zuständigen Wissenschaftler allesamt behaupten, alles sei in bester Ordnung, dann werden solche Ahnungen oft als Verfolgungswahn abgetan«, sagt Joel Silver. »So kann die Macht aufgeweicht werden – die Macht, der Gefahr Einhalt zu gebieten und die Menschen umfassend und effektiv zu warnen. Die Hauptfiguren unserer Geschichte müssen zunächst lernen, nur an das zu glauben, was sie mit eigenen Augen sehen, bevor es zu spät ist und sie nichts mehr dagegen unternehmen können.«
Wir erleben den Thriller »Invasion« mit den Augen der Psychiaterin Carol Bennell (Nicole Kidman), die in Washington ihren Sohn (Jackson Bond) in dem Moment verliert, als sich die Welt praktisch über Nacht völlig verändert. »Für mich besteht der Kern der Story aus der Beziehung dieser Frau zu ihrem Kind«, sagt Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman, die Carol spielt. »Das interessierte mich: der Adrenalinschub, den sie braucht, um den Sohn zu retten, den sie geboren hat, den Menschen, den sie über alles in der Welt liebt. So setzt sie Gefühle frei, die ihr bisher fremd waren. Ich habe selbst zwei Kinder, weiß also, was es bedeutet, so kleine Wesen bedingungslos zu lieben und beschützen zu wollen.«
Regisseur Oliver Hirschbiegel erkennt den Realismus selbst in einer solchen Science-Fiction-Story als wesentlichstes Element: »Wenn ich mir beim Dreh mal unschlüssig bin, versuche ich mir vorzustellen, wie die Szene im richtigen Leben ablaufen würde. Ich versuche alle unechten, übertriebenen Filmemacher-Effekte zu vermeiden.«
(Warner Bros. Pictures)
Eine gewaltige Explosion zerreißt den Himmel zwischen Dallas und Washington – die Trümmer des zerborstenen Spaceshuttle Patriot regnen auf die USA herab. Die Behörden bekommen die Katastrophe zwar sofort unter Kontrolle, doch bald tauchen Gerüchte auf, dass an den Wrackteilen eine merkwürdige Substanz klebt: Sie hat die extreme Kälte des Weltalls ebenso überstanden wie die glühende Hitze beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Und wer mit ihr in Berührung kommt, ist nicht mehr derselbe ... Doch niemand will eine Panik auslösen.
Carol Bennell (Nicole Kidman) arbeitet als Psychiaterin in Washington. Zunächst erkennt sie keine Verbindung zwischen dem Shuttle-Absturz und den bizarren Vorfällen in ihrer Umgebung: Eine Patientin ist völlig verängstigt, weil ihr Mann angeblich durch einen Doppelgänger ersetzt wurde. Gewalttätige Ausschreitungen auf den Straßen werden im Keim erstickt. Und Carol entdeckt eine sehr seltsame Substanz an den Süßigkeiten, die ihr Sohn Oliver (Jackson Bond) zu Halloween geschenkt bekommt – diese Substanz enthält möglicherweise lebende Materie.
Sie alarmiert ihren Freund und Kollegen Ben Driscoll (Daniel Craig), weil etwas Unheimliches vor sich geht, obwohl die Regierung abwiegelt: Offiziell handelt es sich um einen neuartigen Grippevirus. Noch bevor Carol das ganze Ausmaß des Phänomens begreift, verbringt Oliver das Wochenende bei seinem getrennt lebenden Vater Tucker (Jeremy Northam). Als hoher Beamter des Seuchenzentrums ist Tucker nach Washington gekommen, nachdem er als einer der Ersten das Shuttle-Wrack untersucht hat.
Während sich die Epidemie ausweitet, stellt Carol entsetzt fest, dass ausgerechnet die für die Grippeimpfung Verantwortlichen offenbar bewusst eine viele gefährlichere Krankheit verbreiten: Sporen unbekannter Herkunft greifen das menschliche Erbmaterial an, während die Opfer schlafen: Die Infizierten verlieren jedes menschliche Gefühl, ohne sich dabei äußerlich zu verändern. Buchstäblich über Nacht mutieren die Menschen in Carols Umgebung zu willenlosen Wesen, die nur ein Ziel kennen: andere zu infizieren und in ihre Gewalt zu bringen.
Verzweifelt sucht Carol nach ihrem Sohn. Um in dieser pervertierten Welt nicht aufzufallen, muss sie äußerlich absolut gelassen wirken ... darf keinerlei Gefühl zeigen ... und vor allem nicht einschlafen.
(Warner Bros. Pictures)
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