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Seit den 1960er-Jahren suchen Aussteiger aus aller Welt in Indien nach Erleuchtung: Vor 50 Jahren brachen sie auf, um den Segnungen der westlichen Zivilisation den Rücken zu kehren: westliche Hippies, die ihr spirituelles Heil in Indien suchten. Die Macher der Doku »Hippie Masala – Für immer in Indien« besuchen die wenigen noch verbliebenen Aussteiger und lassen sie ausführlich zu Wort kommen. Das ist oft komisch, manchmal tragisch, aber spannend und schräg bis zur letzten Minute. Übrigens: Im Abspann von »Hippie Masala« erfährt man, dass der italienische Yogi Cesare gern einen Internetanschluss in seiner Wohnhöhle hätte. (Cinema)
Hey, alter Hippie, wie heißt du?
Hey, alter Hippie, was soll dieser lange Bart?
Hey, alter Hippie, was sollen die langen Haare?
(Lied der Lambani-Nomaden, 1999)
Ab Mitte der 1960er-Jahre zogen tausende westlicher Hippies auf der Suche nach Erleuchtung, freien Drogen oder einem ursprünglicheren Leben nach Asien. Indische Bauern vermuteten hinter dieser Wanderbewegung eine Dürre im Westen. Die heiligen Männer spürten darin die Sehnsucht nach Spiritualität. Die meisten Aussteiger reisten nach Monaten oder Jahren wieder in ihre Heimat zurück. Doch einige blieben ...
Cesare aus Sizilien, der als asketischer Yogi in einer Höhle zum Inder wurde. Der Grantler Hanspeter, kiffender Bauer aus dem Emmental, der sich im Himalaya seine eigene Schweiz zimmert. Meera aus Belgien, die als Einsiedlerin am Fluss von Almosen lebt. Der holländische Maler Roland, der nach wilden Jahren indisches Familienglück fand. Und die zwitschernden Designer-Twins Erica & Gillian aus Südafrika, die Goas alte und neue Blumenkinder mit Hippie-Klamotten ausstatten.
Für die Einheimischen werden diese kauzigen Gestalten wohl immer Fremde bleiben. Was blieb von ihren Ausstiegsträumen, da sie ins Alter gekommen sind? Das bewegende Porträt von Menschen, die auf der Flucht vor der westlichen Zivilisation in Indien ein neues Zuhause fanden, führt bildmächtig durch pastorale Ruinenlandschaften auf den Spuren einer aussterbenden Art: den Hippies der 68er-Generation. Ein Glanzstück der visuellen Anthropologie von anrührender Komik!
»Hippie Masala – Für immer in Indien« erhielt den Berner Filmpreis 2006 und ist nominiert als Bester Dokumentarfilm beim Schweizer Filmpreis 2007
(Kool Filmdistribution)
Ein Highlight. Ohne zu werten, zeigt der Film »Hippie Masala – Für immer in Indien« die zum Teil bizarren und komischen, oft aber auch tragischen Facetten in den Biografien jener Aussteiger, die in Indien geblieben sind und die heute eine aussterbende Spezies bilden. Die Träume sind welk, die Utopien schal geworden, die Konflikte mit den Vätern, die am Ursprung so mancher Reise nach Fernost und der Flucht in eine dauerbekiffte Existenz standen, sind noch immer ungelöst. (Der Bund)
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