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Die nordische Heldensaga »Beowulf« als aufwendiges Motion-Capture-Spektakel. Die Trick-Adaption einer Wikingersage führt vor, wie das Kino von morgen aussehen könnte. Fazit: »Die Legende von Beowulf« ist Fantasy-Abenteuer mit tollen Schauwerten, das durch seine Künstlichkeit seltsam distanziert wirkt. (Cinema)
»Die Legende von Beowulf« ist eine fantastische Sagenverfilmung um den legendären Helden Beowulf (Ray Winstone). »Die Legende von Beowulf« beruht auf der mittelalterlichen Sage »Beowulf« aus dem angelsächsischen Raum und handelt von dem gleichnamigen Helden, der in einem Zweikampf den Dämon Grendel (Crispin Glover) tötet. Daraufhin bringt dessen zornige Mutter (Angelina Jolie) aus Rache Tod und Verwüstung über das Land und Beowulf muss sich ihr in einer entscheidenden Schlacht stellen. (Blickpunkt:Film)
Regisseur Robert Zemeckis (»Zurück in die Zukunft«, Forrest Gump«) perfektioniert mit dem Film »Die Legende von Beowulf« die Motion-Capture-Technik, die er bereits mit Tom Hanks in »Der Polarexpress« anwendete. Damit schafft er ein unverwechselbare Bildsprache und Atmosphäre. Das Drehbuch zu dem Fantasyspektakel »Die Legende von Beowulf« stammt unter anderem von der Comickoryphäe Neil Gaiman. (VideoWoche)
Von Helden und Dämonen: Robert Zemeckis (»Cast Away«, »Der Polarexpress«) katapultiert in seinem einzigartigen fotorealistischen CGI-Abenteuer »Die Legende von Beowulf« den klassischen Heldenstoff in die Fantasymoderne – starbesetzt mit Ray Winstone, Anthony Hopkins, John Malkovich, Robin Wright Penn und Angelina Jolie. Hier hat er die Motion-Capture-Technik perfektioniert und schafft eine unverwechselbare Bildsprache und Atmosphäre! Der angelsächsische Held Beowulf tötet in einem dramatischen Zweikampf den Dämon Grendel, der einige Menschen getötet hat. Doch das ist längst nicht das Ende: Seine zornige Mutter bringt aus Rache Tod und Verwüstung über das Land, und Beowulf muss sich ihr in einer entscheidenden Schlacht stellen. (CinemaxX CineNews)
Ein Held erscheint, verkündet seinen Ruhm und seinen Namen. Beowulf! Drachentöter. Retter des Königreichs. Er wird die unersättliche Bestie, die das Land der Wikinger verwüstet, töten. Als Belohnung für seine Tat fordert er Gold und die Herrschaft. Doch wird sein maßloser Ehrgeiz letztlich einen furchtbaren Tribut fordern? In diesem Epos aus der Zeit der Dämonen und Ungeheuer, der Krieger und Verführerinnen spielt Ray Winstone den Titelhelden und Angelina Jolie die unwiderstehlich attraktive Mutter des Monsters. Urwüchsige Kameradschaft, den Kampf mit dem grotesken Grendel, das unerbittliche Todesduell mit dem Drachen – all das erleben wir in der revolutionär neuartigen »Performance Capture«-Vision des Regisseurs Robert Zemeckis. Heil dir, Beowulf, dem Tapfersten der Tapferen! (Warner Bros. Pictures)
In grauer Vorzeit der Heldensagen stellt sich der mächtige Krieger Beowulf (Ray Winstone) dem Duell mit dem monströsen Dämon Grendel (Crispin Glover). Der Sieg über ihn erregt den höllischen Zorn von Grendels ruchlos-verführerischer Mutter (Angelina Jolie), der für ihre Rache jedes Mittel recht ist.
Gewaltige Schlachtpanoramen, spektakuläre Kämpfe mit sagenhaften Drachen, Verrat und Intrigen am Königshof, die urwüchsige Gier des Menschen nach Reichtum und Macht – sie alle verwebt der Oscar-preisgekrönte Regisseur Robert Zemeckis (»Forrest Gump«) zu einem digital gefilmten und animierten Monumentalepos, das mit seinen buchstäblich grenzenlosen Fantasy-Dimensionen alle bisherigen Seherfahrungen in den Schatten stellt. Das Drehbuch zu »Beowulf« schrieb der preisgekrönter Autor Neil Gaiman.
(Warner Bros. Pictures)
Eine kurze Geschichte des »Beowulf»
»Beowulf« ist eine in sich geschlossene Dichtung aus 3000 Versen. Die geschilderten Ereignisse spielen im sechsten Jahrhundert nach Christus – sie gründen sich auf eine Schlacht, die sich historisch belegen lässt. Obwohl die Geschichte vorwiegend in Dänemark spielt, wurde sie 200 Jahre später von den Angelsachsen im nördlichen England erzählt. Die Angelsachsen sahen sich selbst nicht als Briten, sondern als Wikinger, und alle ihre Helden stammten aus Skandinavien.
Der eigentliche Autor des »Beowulf« ist nicht bekannt. Das Original-Versepos wurde auf dünnen Streifen aus gegerbtem Leder niedergeschrieben. Im Laufe der folgenden 200 Jahre wurde es immer wieder kopiert. Im zehnten Jahrhundert wurde es in einen Band aufgenommen, in dem auch die Geschichte des Heiligen Christophorus, eine Sammlung fantastischer Anekdoten aus dem Fernen Osten, ein angeblicher Brief Alexanders des Großen und ein Gedicht über die biblische Heldin Judith enthalten sind.
Dieser Band wurde bei einem Brand in der Cotton Library, der umfangreichsten Sammlung mittelalterlicher Texte, am 23. Oktober 1731 teilweise zerstört. Nicht nur das Dokument war verkohlt – auch die Reputation des Gedichts litt in den darauffolgenden Jahren. Es ist in altenglischer Sprache abgefasst, und man fand die Mischung aus heidnischen und christlichen Themen inzwischen eher verwirrend. Auch in der Erzählstruktur entdeckte man Mängel, weil es statt nur einem gleich drei Gegenspieler gibt, wobei der letzte erst ein halbes Jahrhundert nach den anderen beiden auftritt.
Außerdem reimen sich die »Beowulf«-Verse nicht, vielmehr arbeitet der Autor mit Alliterationen. Die Verse sind auch nicht im jambischen Pentameter verfasst, weil es laut den angelsächsischen Erzählern keine Rolle spielte, aus wie vielen Silben ein Vers bestand – wenn er nur kurz war und drei Alliterationen enthielt. Im Vergleich zu antiken Meisterwerken wie Homers »Odyssee« und Vergils »Aeneis« wirkte »Beowulf« wie minderwerte Lyrik. Noch 21 schlimmer war der Umstand, dass Heldentum und Moral sich auf einen Mann beziehen, der Monster bekämpft. Die Wissenschaftler mochten ein Gedicht über Trolle und Drachen nicht recht ernstnehmen.
Erst im 20. Jahrhundert wurde »Beowulf« wieder gewürdigt – von niemand anderem als J.R.R. Tolkien, dem Autor von »Der kleine Hobbit« und »Der Herr der Ringe«. 1936 veröffentlichte er sein Essay »Beowulf: Die Ungeheuer und ihre Kritiker«. Darin schrieb er, dass die allgemeine Ablehnung des »Beowulf« nichts mit der Qualität zu tun habe, sondern durch den unangemessenen Vergleich mit Homer und Vergil entstand. »Beowulf« hält sich nicht an die Regeln der Versepen der alten Griechen und Römer, weil es als skandinavische Dichtung ein eigenes Versmaß hat, das weder besser noch schlechter, sondern schlicht anders ist.
Und im Gegensatz zu den bisherigen Wissenschaftlern behauptete Tolkien, dass gerade die 50 Jahre zwischen dem Kampf mit Grendels Mutter und dem Kampf mit dem Drachen das Großartige des Gedichts ausmachen. »Beowulf« ist laut Tolkien eben nicht die Geschichte eines jungen Helden, der Monster bezwingt, auch nicht die eines alten Königs, der beim Versuch, den Drachen zu überwinden, stirbt, sondern vielmehr die kombinierte Story eines Mannes, der in seiner Jugend unüberwindlich schien und bewusst in seinen tragischen Tod geht. Gerade durch seine beiden Hälften funktioniert die Geschichte.
Ohne Tolkiens neuerliche Würdigung wäre »Beowulf« ein obskurer Text geblieben, den höchstens Doktoranden der mittelalterlichen englischen Literatur gelesen hätten. Heute gehört das Epos in den angelsächsischen Ländern zur Schullektüre. Tolkien verhalf dem Gedicht nicht nur zu seinem guten Ruf, sondern imitierte es auch in seinen eigenen Werken. Das Kapitel »Der König des Goldenen Saales« aus »Die zwei Türme« übernimmt den Beginn des »Beowulf«. Der feuerspeiende Drache in »Beowulf«, der wütend reagiert, als ein Dieb seinen Schatz stiehlt, kommt auch auf dem Höhepunkt des »Kleinen Hobbit« vor.
Auch andere Autoren haben das Gedicht in ihren eigenen Werken verarbeitet. Schriftsteller John Gardner veröffentlichte 1971 den populären Roman »Grendel«, in dem das Monster über die Beliebigkeit des Lebens philosophiert. Michael Crichton (»Jurassic Park«), verwendete alle Monster der Geschichte und verwob sie in die historische Action-Fantasy »Die ihre Toten essen«.
(Auszug aus dem Essay von Jason Tondro, Ausgabe Nr. 3 der »Beowulf«-Comic-Romanserie im Verlag IDW Publishing)
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