Die Aufarbeitung des spanischen Bürgerkriegs und des Franco-Faschismus hat sich Peter Sehrs und Marie Noelles Liebesgeschichte eines zehn Jahre getrennten Paares auf die Fahnen geschrieben. (Blickpunkt:Film)
»Die Frau des Anarchisten« ist ein tief bewegendes und faszinierendes Historienepos um Liebe, den Glaube an die gerechte Sache und die heilsame Kraft der Familie.
»No pasaran – Ihr kommt hier nicht durch«: Das war der legendäre Schlachtruf, den die republikanischen Verteidiger Madrids den Faschisten entgegen schleuderten. Im Winter 1937 ist die spanische Hauptstadt von faschistischen Einheiten eingeschlossen. Manuela (María Valverde), eine junge Frau, hastet mit ihrer kleinen Tochter Paloma (Ivana Baquero) durch die nächtlichen, von Kriegslärm erfüllten Straßen der belagerten Stadt. Ihr Mann, der Rechtsanwalt Justo Alvarez Calderón (Juan Diego Botto), bekämpft Franco an zwei Fronten zugleich: im Radio als »Stimme der Revolution« und in den Schützengraben vor Madrid. Er beweist, dass Helden, wenn es um die Freiheit geht, es verstehen dem Wort auch mit der Waffe Gehör zu verschaffen. Die Liebe, der Glaube an die gerechte Sache und die heilsame Kraft der Familie bilden das Gerüst dieser wahren Geschichte.
Justo, dessen Name nicht von ungefähr »der Gerechte« bedeutet, setzt an der Front vor Madrid täglich sein Leben auf Spiel, obwohl ihm seine Frau und seine Kinder alles bedeuten. Er will ihnen ein menschenwürdiges Leben in politischer Freiheit und Selbstbestimmung ermöglichen. Während Justos Einsatz in dem von Francos Truppen abgeschnittenen Norden von Spanien geht sein Haus im Bombenhagel der deutschen »Legion Condor« in Flammen auf.
Seine Frau Manuela sucht mit ihrer Tochter Paloma und dem kleinen Sohn Rafael in Justos Kanzlei beengten Unterschlupf – um so beengter, als Manuela bereits die ausgebombte Familie von Pedro Munoz, Justos Sekretär, dort einquartiert hat.
Noch einmal gelingt es Justo zur Familie nach Madrid durchzudringen. Manuela weiß nicht, dass dies auf viele Jahre hinaus ihr letztes Treffen sein wird, denn nun zeigt der Krieg sein ganzes hässliches Gesicht: Justos Spur verliert sich im Strudel der sich zurückziehenden republikanischen Truppen. Fast zehn Jahre lebt Manuela ohnmächtig in der Ungewissheit, ob ihr Mann lebt oder tot ist. Terror und Denunziation sind die Mittel, zu denen die Faschisten greifen, um ihre neu gewonnene Macht zu festigen. Francisco (Adrià Collado), Justos entfremdeter Bruder, steht längst auf der Seite der Faschisten. Dennoch unterstützt er Manuela nach besten Kräften, denn er hat Justos Frau immer heimlich bewundert und dem Bruder geneidet. Auch der Sekretär Pedro, dessen Sohn in Francos Armee die soziale Leiter erklommen hat, lässt die Maske fallen: Er denunziert Manuelas Bruder bei den siegreichen Faschisten, die ihn auf der Stelle erschießen.
Doch das Schicksal hält einen weiteren brutalen Schlag für Manuela bereit: Rafael, ihr Sohn, stirbt im zarten Alter von vier Jahren an den Folgen der schweren Entbehrungen; Schließlich macht der Zweite Weltkrieg, der Europa inzwischen verwüstet, Manuelas Hoffnung, Justo in Frankreich zu finden, zunichte. Was in Manuela in den Jahren der Verzweiflung, des Abstiegs in die Armut und der Einsamkeit aufrecht hält, ist ihre Liebe zu Justo und ihre einzigartige Gabe, Kraft aus ihrer Fantasie zu schöpfen. Doch der Tiefpunkt ist zugleich ein Wendepunkt: Nach Kriegsende entdeckt Manuela in einer französischen Zeitung Justos Gesicht unter den Gefangenen des Lagers Mauthausen. In einem französischen Provinzstädtchen sehen sie sich wieder.
Das Wiedersehen ist glücklich, aber die Trennungsjahre haben sie einander entfremdet. Justo ist von Krieg, Gefangenschaft und KZ-Haft gezeichnet; dennoch hat er im Exil den Kampf für die Freiheit seiner Heimat wieder aufgenommen: Heimlich unterstützt er aktiv die illegalen Widerstandsgruppen im frankistischen Spanien. Langsam wächst es die Familie wieder zusammen. Die Liebe, das Vertrauen und der ungebrochene Glaube an Gerechtigkeit, die sie teilen, schließt die Kluft der jahrelangen Trennung, – lange bevor in Spanien wieder der Tag der Freiheit anbricht, haben sie den Sieg davongetragen.
(Zorro Film)
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