|
|
»Das Vermächtnis der Tempelritter« ist ein Action-Abenteuer über moderne Schatzsucher aus dem Hit-Haus von Jerry Bruckheimer. Einst vermerkten die Gründungsväter der USA mit unsichtbarer Tinte den Verbleib des mysteriösen Schatzes der Tempelritter auf der Rückseite der Unabhängigkeitserklärung. Und genau diese muss Schatzsucher Benjamin Franklin Gates vor dem Zugriff seines habgierigen Rivalen Ian Howe schützen. Also stiehlt Gates mit Hilfe seines Assistenten Riley das gute Stück, gewinnt die schmucke Kuratorin Dr. Abigail Chase für sich und seine Sache und befindet sich fortan auf der Flucht – vor FBI, Polizei und dem zu allem entschlossenen Howe. (VideoMarkt)
Action, Spannung und ein wenig Herzschmerz präsentiert Regisseur Jon Turteltaub in seinem rasanten Abenteuer »Das Vermächtnis der Tempelritter«, das sich recht ungeniert bei »Mission: Impossible«, »Indiana Jones« und Co. bedient. In der Hauptrolle agiert Nicolas Cage, flankiert von der überraschend vielschichtig agierenden »Troja«-Schönheit Diane Kruger und den Veteranen Harvey Keitel, Jon Voight und Christopher Plummer. Die tun ihr Bestes, um mit der temporeichen Story Schritt zu halten. Genrefans werden es danken. (VideoWoche)
Benjamin Franklin Gates steht kurz vor dem Ziel: Seit Generationen sucht seine Familie nach dem so genannten Schatz der Tempelritter, dessen letztes Geheimnis er nun lösen kann. Doch dazu muss er die amerikanische Unabhängigkeitserklärung stehlen, ihre Rätsel entschlüsseln und seinen Rivalen Ian Howe auf Distanz halten. Zu allem Überfluss kommt ihm die hübsche Museumsdirektorin Dr. Abigail Chase in die Quere, die ihn davon abhalten möchte, das wichtigste historische Dokument der Vereinigten Staaten zu stehlen. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel und ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem kluge Köpfe so wichtig sind wie schnelle Beine ... (Touchstone Pictures)
Wenn das Abenteuer einen Namen hat, muss es wohl Nicolas Cage sein. Nach zwei komplexen, ambitionierten Auftritten in den Risikoprojekten »Tricks« und »Adaption« zog es den Oscar-Preisträger zurück in die Hitfabrik von Superproduzent Jerry Bruckheimer, der ihn mit »The Rock«, »Con Air« und »Nur noch 60 Sekunden« als Actionheld kommerziell salonfähig gemacht hatte. Das Ergebnis dieser vierten Power-Paarung ist eine aufwändige Action-Humor-Kombipackung – die Jagd nach einem verlorenen Schatz, den die amerikanischen Gründungsväter vor über 200 Jahren vor der britischen Kolonialmacht versteckten. Bei der Suche, das lässt die Erfolgsbilanz Bruckheimers erahnen, wird Nicolas Cage im Kino Gesellschaft bekommen. Vermutlich weltweit – und von Millionen.
Dass bis zu neun Autoren in fünf Jahren Planungszeit über dem Drehbuch des Films »Das Vermächtnis der Tempelritter« schwitzten, das jetzt Ted Elliott und Terry Rossio (»Fluch der Karibik«) sowie Cormac und Marianne Wibberley (»3 Engel für Charlie«) zugeschrieben wird, ist nicht nur Bruckheimer-Tradition, sondern spiegelt auch die aktuelle Entwicklung in dem Franchise wider, das Folie für die »Tempelritter« war. Die Einflüsse von »Indiana Jones« sind deutlich erkennbar – sowohl in der Plotstruktur, einer Hinweis-, Dekodierung- und Ortswechsel-repetierenden Schnitzeljagd, als auch im Figurenpersonal, in dem der skrupellose Jagdrivale ebenso auftaucht wie die Begleitblondine oder der kritische Übervater des Schatzsuchers. Was fehlt, sind exotische Schauplätze, denn konform mit seinem Leitthema, der Dominanz eines ideellen Wertes über den materiellen, spielt »Das Vermächtnis der Tempelritter« weitgehend dort, wo Amerikas Kampf um seine Unabhängigkeit begann und im berühmtesten Dokument der Nation verewigt wurde – an der Ostküste, in Philadelphia, Washington und New York. Kulturexotik und epische Ansätze bietet nur der Blitzprolog, der von Ägypten zur Römerzeit über das Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hetzt, um den Weg zu zeichnen, den der mythische Schatz der Tempelritter genommen haben soll.
Das Drehbuch von »Das Vermächtnis der Tempelritter« spinnt die Legende fort, die sich um das Erbe der Templer gebildet hat. Kulminiert in einem Finale, in dem auch der rätselhafte Schacht von Oak Island, wo der Schatz auch realiter vermutet wurde, zumindest architektonisch zitiert wird. Woraus dieser Schatz besteht, weiß auch Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage) nicht, dessen Familie ihn schon seit Generationen sucht und deshalb als sonderliche Sippe gilt. In der Antarktis, wo man im Kino kürzlich im Predatorennachlass auch die Wiege der menschlichen Zivilisation entdeckte, findet Gates einen Hinweis, dass sich die Karte, die zum Schatz führt, in Geheimschrift auf der Rückseite der Unabhängigkeitserklärung befindet. Weil Gates’ Partner Howe (Sean Bean) das unschätzbar wertvolle, streng bewachte Dokument stehlen will, kommt es zum Bruch, aber im Laufe des Films zu diversen Wiederbegegnungen von Gehirn (Gates) und Gewalt (Howe).
Beide Parteien liefern sich ein Rennen um das Dokument, das Nicolas Cage in »Mission: Impossible«-Manier entwendet, damit es dem Konkurrenten nicht in die Hände fehlt. Im Schlepptau hat er seinen Sidekick Riley (Justin Bartha), der mit Humor den lockeren Ton des Films »Das Vermächtnis der Tempelritter« bestimmt, und eine Archivleiterin aus Sachsen, die es in einem anderen Kinoleben zuletzt sogar nach Troja verschlagen hat. Ex-Model Diane Kruger spielt diesen klassischen romantischen Anhang, Jon Voight Gates’ skeptischen Vater und Harvey Keitel einen sympathischen FBI-Beamten.
Darstellerisch ist dieses Trio so wenig gefordert wie der Zuschauer gedanklich, der ausgeschlossene Beobachter ist und die Entschlüsselung der Hinweise Nicolas Cage überlassen muss. Neben der Gehirn-Aktion des Helden gibt es aber auch eine physischere Variante, gibt es Verfolgungsjagden zu Fuß und per Auto, Explosionen und kleinere körperliche Auseinandersetzungen. Weil es dabei relativ gewaltarm zugeht, dramatischer Personenschaden ausbleibt, ist »Das Vermächtnis der Tempelritter« wie schon »Fluch der Karibik« tauglich für ein breites Publikum. Und für dieses, das zeigt die Statistik, verspricht eine Jerry Bruckheimer-Produktion in puncto Unterhaltung Sicherheit, auch wenn sie sich als Abenteuer tarnt.
(Blickpunkt:Film)
»Das Vermächtnis der Tempelritter« liefert Popcorn-Spannung und ausreichend jungenhaften Charme, um damit die alberne Handlung zu überspielen. Der Film ist auf seine eigene seltsame Art und Weise unterhaltsam, obwohl von allen Seiten kritisiert wurde, es handele sich dabei nur um einen billigen Abklatsch von »Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes« und »The Da Vinci Code – Sakrileg«.
Nicholas Cage beweist in »Das Vermächtnis der Tempelritter« erneut, dass der ansteckende Enthusiasmus eines Schauspielers eine Unmenge an Filmsünden kompensieren kann. Die konstruierte Handlung dreht sich um Cages’ Suche nach dem alten Schatz der Tempelritter, der über Jahrhunderte hinweg von den Freimaurern des jeweiligen Zeitalters geheim gehalten wurde. Um den Schatz zu finden, muss man die Unabhängigkeitserklärung stehlen (natürlich stehen auf deren Rückseite wichtige Hinweise in Bezug auf den Schatz!), also kann man das Genre »Gaunerkomödie« zum Genre-Mix dieser Jerry Bruckheimer-Produktion hinzu fügen.
Niemand wird Regisseur Jon Turteltaub beschuldigen können, mit »Das Vermächtnis der Tempelritter« künstlerische Ambitionen verfolgt zu haben, aber man muss zugeben, dass er doch eine angenehme Dosis jugendfreier Unterhaltung liefert – voller geheimnisvoller Hinweise, Skelette, dunklen Tunnels und harmlosen Abenteuern in der Tradition der alten Schule. Es ist eine Menge Hokus-Pokus, aber dieser Hokus-Pokus macht Spaß, und das ist die Hauptsache.
(Jeff Shannon, Amazon)
» Amazon-Direktlinks: Alle Infos zu
Nicolas Cage, Diane Kruger, Justin Bartha, Sean Bean und
Das Vermächtnis der Tempelritter
bei Amazon.de ansehen.
|