Christoph Schlingensief, Oskar Roehler, SIDO, Rolf Zacher
»Christoph Schlingensief – Die Piloten«
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Christoph Schlingensief – Die Piloten
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Originaltitel |
Christoph Schlingensief – Die Piloten |
Genre |
Dokufilm |
Produktionsland/-jahr |
D 2008 |
Produktion/Vertrieb |
Edition Salzgeber |
Filmlänge |
95 Minuten |
FSK-Altersfreigabe |
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Kinostart |
1.1.2009 |
DVD-Veröffentlichung |
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SchauspielerInnen/ HauptdarstellerInnen
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Christoph Schlingensief Oskar Roehler SIDO Rolf Zacher Katharina Schüttler Lea Rosh |
Regisseur(e)
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Cordula Kablitz-Post
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Christoph Schlingensief, Oskar Roehler, SIDO, Rolf Zacher
»Christoph Schlingensief – Die Piloten«
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»Die Piloten« ist eine Talkshow-Reihe von Christoph Schlingensief mit teilweise prominenten Gästen. Turbulent geht es in dieser Runde zusammen gewürfelter prominenter und nichtprominenter Talkshowgäste zu. Über Angriffe auf den echten Suhrkamp-Gesellschafter Claus Grossner seitens einer gespielten Mitarbeiterin des Verlags bis hin zu Beiträgen des realen SIDO: Es herrscht das pure Chaos, in dem sich ein mögliches, jedoch nicht vorgegebenes Leitthema vollends verliert. Eine »Talkshow von Kranken für Kranke« lautet die Devise und mittendrin schwadroniert Schlingensief selbst als Talkmaster, mal im versöhnlichen Stil von Jürgen Fliege, mal intellektuell wie Harald Schmidt. (VideoMarkt)
In der Berliner Akademie der Künste aufgezeichnet, wurde das ohnehin konfuse Drehmaterial im Anschluss zu einem sechsteiligen Gesamtbild der deutschen Talkshowlandschaft zusammengesetzt. Der provokante Theaterregisseur und Aktionskünstler Christof Schlingensief (»Mein Führer«) bleibt auch in »Die Piloten« seinen bekannten Grenzüberschreitungen bis hin zur Geschmacklosigkeit treu und so entstand eine unterhaltsame Mischung aus grotesken und spitzfindigen Szenen, die nebenbei an sein Format »Talk 2000« (1997) anknüpft. (Blickpunkt:Film)
Christoph Schlingensief dreht zehn Jahre nach Talk 2000 Piloten für eine neue Talkshow. Obwohl klar ist, dass diese Piloten niemals ausgestrahlt werden, kommen sie alle: von Jürgen Fliege bis Rolf Hochhuth, von Oskar Roehler bis Claudia Roth, von Lea Rosh bis Sido. Was als unterhaltsame Infragestellung der medialen Selbstdarstellungen beginnt, erhält eine dramatische Wendung, als private Probleme des Talkmasters und eines Gastes während der Aufzeichnungen bekannt werden. (Edition Salzgeber)
Im Januar 2007, 10 Jahre nach der legendären Talkshowsatire Talk 2000, will Aktionskünstler Christoph Schlingensief mit der Kunstaktion Die Piloten – eine Talkshow in 6 Folgen, die nie ausgestrahlt wird überprüfen, wie Selbstdarstellung in den Medien heutzutage funktioniert. Eine Bestandsaufnahme und ein Selbstexperiment für das ewige »Enfant terrible« des deutschen Feuilletons, der nach seinen gefeierten Bayreuth-Inszenierungen mittlerweile selbst den Olymp der Kulturchaffenden erobert hat.
Im Foyer der Akademie der Künste Berlin lässt Schlingensief eine riesige Drehbühne installieren, auf der er mit seinen prominenten Gästen Claudia Roth, Oskar Roehler, Rolf Hochhuth, Klaus Staeck, Hermann Nitsch, Lea Rosh, Katharina Schüttler, Rolf Zacher, Jürgen Fliege, Sido und Gotthilf Fischer die Wahrheit zwischen den Bildern sucht. Falsche und echte Prominente mit falschen und echten Geschichten sollen das Publikum misstrauisch machen gegenüber medialer Selbstdarstellung. Hinter den Kulissen brechen Konflikte auf. Ein Schlagabtausch mit der Showband »The Pleasures« über künstlerische Eitelkeiten und Selbstinszenierung liefert einen unterhaltsamen Einblick in die legendäre Unberechenbarkeit des Künstlers.
Was als Unterhaltungssendung beginnt, nimmt plötzlich eine ernste Wendung, als Schlingensief am zweiten Drehtag erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt und Grünen-Vorsitzende Claudia Roth ihm vor der Aufzeichnung erzählt, dass ein enger Freund von ihr, der türkisch-armenische Autor Hrant Dink vor einigen Stunden erschossen wurde. Emotional aufgewühlt machen Schlingensief und Claudia Roth sich selbst und den Tod zum Thema der Piloten. In einer weiteren Sendung thematisiert Schlingensief seine Augenkrankheit und provoziert Diskussionen über Krankheit als gesellschaftliches Phänomen. Nach der Aufzeichnung bricht Schlingensief die Dreharbeiten ab und reist zu seinen Eltern nach Oberhausen.
Ein halbes Jahr später, im Juli 2007, wird die noch fehlende Piloten-»Sendung« in der Akademie der Künste nachgeholt. Dieses Mal jedoch komplett anders: In einem analytischen Gespräch mit Boris Groys wird das anwesende Publikum Zeuge, wie sich Schlingensief mit dem Medientheoretiker Boris Groys die Höhepunkte seiner medialen Selbstausbeutung anschaut und sich für den Ausverkauf öffentlich geißelt. Ihr kritisches Fazit: Unsterblichkeit durch die Medien zu erlangen, ist die Religion unserer Zeit.
Cordula Kablitz-Post, die 1997 gemeinsam mit Christoph Schlingensief Talk 2000 entwickelt hat und für Regie und Schnitt verantwortlich war, dokumentiert bei Die Piloten die emotionale Vielschichtigkeit des Künstlers Schlingensief unter extremen Bedingungen und wirft Fragen nach den Grenzen der medialen Selbstdarstellung auf.
(Edition Salzgeber)
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