Charlton Heston, Marilyn Manson, George W. Bush, Jacobo Arbenz
»Bowling for Columbine«
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Originaltitel |
Bowling for Columbine |
Genre |
Dokudrama |
Produktionsland/-jahr |
CAN/USA/D 2002 |
Produktion/Vertrieb |
Universal |
Filmlänge |
114 Minuten |
FSK-Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Kinostart |
21.11.2002 |
DVD-Veröffentlichung |
3.2.2005 |
SchauspielerInnen/ HauptdarstellerInnen
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Charlton Heston Marilyn Manson George W. Bush Jacobo Arbenz |
Regisseur(e)
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Michael Moore
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Charlton Heston, Marilyn Manson, George W. Bush, Jacobo Arbenz
»Bowling for Columbine«
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Sind die Amerikaner verrückt nach Waffen oder sind sie einfach nur verrückt? Diese Frage versucht der Dokumentarfilmer Michael Moore (»Fahrenheit 9/11«) in seiner mit dem Oscar und dem Spezialpreis der Jury von Cannes preisgekrönten Dokumentation »Bowling for Columbine« zu beantworten. Provokant und mutig beleuchtet er den US-Waffenfanatismus und stößt dabei auf so manche Ungereimtheit. »Bowling for Columbine« ist ein Dokufilm, der informiert, amüsiert, vor allem aber alarmiert. (VideoWoche)
In Columbine, dem Heimatort des Dokufilmers Michael Moore, wuchs nicht nur einer der Schützen des Littleton-Massakers auf, sondern auch einer der beiden Attentäter von Oklahoma City sowie der Schauspieler Charlton Heston (»Ben Hur«) und prominenter Waffan-Lobbyist der National Rifle Association. Grund genug für Michael Moore, sich in seinem Film »Bowling for Columbine« mit Waffengewalt in den USA zu befassen. Dort werden jährlich rund 11.000 Menschen erschossen – Tendenz steigend. (VideoMarkt)
Am Morgen des 20. April 1999 gehen die beiden Jugendlichen Dylan und Eric zu ihrem Bowling-Kurs in dem verschlafenen Städtchen Littleton in Colorado. Nur wenige Stunden später verüben die beiden das entsetzliche Massaker an der Columbine Highschool, in dessen Verlauf zwölf Schüler und Lehrer den Tod finden. In seiner einzigartigen Dokumentation »Bowling for Columbine« geht Michael Moore auf eine wahnwitzige Reise in das Herz Amerikas: Mit lakonischem Zynismus und beißendem Witz präsentiert er eine Nation zwischen Waffenwahn und Paranoia, ein Volk mit dem Colt im Anschlag für die permanente Selbstverteidigung. Er lässt die Opfer und die Vertreter der Waffenlobby zu Wort kommen, befragt Marilyn Manson, aber auch den berüchtigten Waffenaktivisten Charlton Heston, immer nach der Suche nach einer Antwort auf die Frage: »Sind wir verrückt nach Waffen – oder sind wir nur verrückt?« (Amazon )
Die Dokumentation »Bowling for Columbine« beleuchtet kritisch die Waffenfreiheit in Amerika sowie die dahinterstehende Lobby: Ebenso brillant wie schockierend, vor allem aber höchst unterhaltsam ist Michael Moores Dokumentarfilm »Bowling for Columbine« über die Waffenversessenheit Amerikas. Die weltweit höchste Todesrate von weit über 10.000 »gun deaths« pro Jahr und die gleichzeitig ungebrochene Sturheit, mit der seine Landsleute auf dem uneingeschränkten Recht auf Waffenbesitz beharren – auch und gerade nach Schulmassakern wie in Littleton –, ließ Moore eine Menge Fragen stellen: nach den Zusammenhängen von ziviler Gewalt und amerikanischer Außenpolitik, Mediendarstellung, Historie und Wirtschaft. Antworten darauf bietet der Film kaum, doch Michael Moores Gespür für Satire und seine unglaubliche Hartnäckigkeit, die Mächtigen mit der hässlichen Wahrheit zu konfrontieren, macht »Bowling for Columbine« zu einem echten Erlebnis – und lenkt die Diskussion gleichzeitig hin zu den Geschehnissen in Deutschland.
Ohne ein strenges Konzept zieht Michael Moore zunächst los, in Gang gesetzt durch die Entdeckung, dass in seinem Heimatort in Michigan nicht nur der Littleton-Schütze Eric Harris, sondern auch einer der beiden Attentäter von Oklahoma City, sowie Charlton Heston, der prominente Waffen-Lobbyist der National Rifle Association, aufwuchsen. Moore, selbst Mitglied der NRA, lässt eine ganze Reihe farbenfroher Charaktere aufmarschieren, die stolz ihre Waffen und ihr Wissen um Bombenbau präsentieren, um zu zeigen, wie einfach es für fanatische Spinner in den USA ist, an Massenvernichtungsmittel heranzukommen.
Der Chronistenpflicht des Dokumentarfilmers kommt er gleichzeitig nach, indem er Zahlen präsentiert, bei denen es einem angst und bange wird: 250 Millionen Feuerwaffen lagern in amerikanischen Haushalten – ein Milliardengeschäft für die Industrie, der, wie Moore unterstellt, die Medien fleißig zuarbeiten. Denn die Bereitschaft der Amerikaner, sich zu bewaffnen, wachse mit der subjektiv empfundenen Bedrohung durch die Darstellung von Gewalttaten. Obwohl die tatsächliche Verbrechensrate zurückgehe, steige die Berichterstattung darüber, und durch eine ganze Reihe geschickt angelegter Montagen präsentiert Michael Moore seine beste These: Diese ständig geschürte Angst vor Gewalt führe zur Bewaffnung und zur Überreaktion, Konflikte mit dem Finger am Abzug zu lösen.
Interessant ist dabei, wie brillant Moore in »Bowling for Columbine« historische Zusammenhänge – besonders durch eine haarsträubend witzige Animationssequenz – in seinen Dienst nimmt: Die Furcht der Weißen vor der wachsenden schwarzen Bevölkerung führte zur Erfindung des handlichen Mehrschüssers und schließlich zur Abschottung vor als bedrohlich empfundenen Minderheiten in Hochsicherheitswohngebieten – wo heute wiederum die höchste Todesrate nach Schussverletzungen herrscht. Eher wie ein Essayist als wie ein Reporter lässt Moore sich dabei von einer Entdeckung zur nächsten treiben, was seinen Film erkenntnisreich, aber auch ein wenig ausgefranst macht, und fast ist man geneigt, ihm seine zur Schau gestellte naive Verblüffung über das Gehörte und Gesehene abzunehmen.
Doch natürlich ist Michael Moore nicht umsonst einer der wenigen Stars des Dokumentarfilms und setzt der Kaltschnäuzigkeit der Mächtigen seine eigene Virtuosität als Manipulator entgegen. Wenn er etwa die Supermarktkette K-Mart, wo die Schützen ihre Munition kauften, mit zwei Überlebenden von Littleton konfrontiert, wenn er die Scheinheiligkeit von TV-Reportern entlarvt oder wenn er schließlich Charlton Heston gegenübersitzt und ihn mit dem Bild eines sechsjährigen Mädchens, das von einem Gleichaltrigen erschossen wurde, in die Sprachlosigkeit treibt – dann hat sein moralischer Sieg auch einen leichten Beigeschmack.
In Cannes, wo der Film als Wettbewerbsbeitrag geadelt wurde, traf »Bowling for Columbine« jedenfalls voll einen deutlicher denn je freiliegenden anti-amerikanischen Nerv und sorgte mehrfach für Szenenapplaus: Das Porträt des hochgerüsteten Weltpolizisten Amerika als paranoider, blutrünstiger Angstbeißer setzte sich ebenso durch wie die unbehagliche Ahnung, dass das Ausrichten der europäischen Medien nach amerikanischen Erfolgsmustern womöglich doch ursächlich mit jüngsten Tragödien wie in Erfurt zusammenhängt.
(Blickpunkt:Film)
DVD-Features »Bowling for Columbine«: Interview mit Michael Moore (OmU), Pressekonferenz mit Michael Moore (OmU), Kurzbiografie Michael Moore, Kapitelanwahl, Trailershow (Universal Pictures)
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