»Angel – Ein Leben wie im Traum« ist die ergreifende Geschichte einer Schriftstellerin im England des frühen 20. Jahrhunderts: Eine naive Romantikerin lebt ihre Mädchenfantasien und verliert den Bezug zur Realität – ein schwelgerisches Ausstattungsfest. Fazit: »Angel – Ein Leben wie im Traum« ist ein formvollendetes Melodram, das perfekt zwischen entlarvender Ironie und tiefer Tragik balanciert. (Cinema)
Für »Angel – Ein Leben wie im Traum«, seinen ersten komplett englischsprachigen Film, begibt sich François Ozon in die Gefilde von Kitsch und Melodramatik. Seine Adaption eines Romans von Elizabeth Taylor überzeugt durch schwelgerische Ausstattung und prachtvolle Kostüme sowie den subtil inszenierten Wandel der Hauptfigur Angel, die als Autorin von Kitschromanen immer mehr in einer Traumwelt versinkt und die Zeichen der Zeit ignoriert. (Arthouse)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelingt es der aus einfachen Verhältnissen stammenden Angel Deverell (Romola Garai) als Schriftstellerin Fuß zu fassen. Mit hemmungslosen Kitschromanen avanciert sie zur Rosamund Pilcher ihrer Zeit. Mit blühender Fantasie und nervtötender Ignoranz erschafft sie sich Luxusleben, von dem sie immer träumte. Angel steigt zum Superstar ihrer Zeit auf. Alles scheint vollkommen, als sie Esmé (Michael Fassbender), den Mann ihres Herzens trifft. In dem talentierten, wenn auch erfolglosen Maler, glaubt sie, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Doch auch Angel muss erkennen, dass sie das Glück nicht für immer für sich gepachtet hat ... (Concorde Film)
In »Angel – Ein Leben wie im Traum« erzählt Regisseur François Ozon (»8 Frauen«) die emotional ergreifende Geschichte der jungen und talentierten Schriftstellerin Angel Deverell (Romola Garai) im England des beginnenden 20. Jahrhunderts. Mit einer unbändigen Kreativität und Leidenschaft kämpft sich die junge Schriftstellerin aus ihren bescheidenen Verhältnissen frei. Angels Traum von Erfolg, Ruhm und Liebe scheint in Erfüllung zu gehen. Ein rasanter gesellschaftlicher Aufstieg folgt, der ihr schon bald ein Leben in Luxus ermöglicht. Als ihr der talentierte, wenn auch erfolglose Maler Esmé (Michael Fassbender) begegnet, glaubt Angel einen Seelenverwandten gefunden zu haben und verliebt sich Hals über Kopf in den Lebemann. Obwohl sich die junge Frau nie sicher ist, ob Esmé sie oder ihr Geld liebt, hält sie an dieser großen Liebe fest. Doch dann erfährt ihr Leben auf tragische Weise eine Wendung ...
Mit »Angel – Ein Leben wie im Traum« inszeniert François Ozon erstmalig einen Kinofilm in englischer Sprache. Basierend auf Elizabeth Taylors Roman »Angel« von 1957, entwirft der Erfolgs-Regisseur ein leidenschaftliches und emotional packendes Portrait einer jungen Frau, die sich mit starkem Willen und einer Portion Exzentrik ihren Weg in die gehobene englische Gesellschaft bahnt. Vor der Kulisse des beginnenden 20. Jahrhunderts schafft Ozon in romantischen und eindrucksvollen Bildern großartiges Gefühlskino und lässt das Kinopublikum in die bizarre Welt einer vergangenen Epoche eintauchen.
Mit Produktionen wie »Swimming Pool« und »Die Zeit die bleibt« bewies François Ozon immer wieder sein außergewöhnliches Gespür für sorgfältige und eindringliche Charakterstudien. Darüber hinaus gelingt es ihm wie keinem anderen, dichte Atmosphären in seinen Filmen zu inszenieren, welche mit einem hohem Maß an Emotionalität verbunden sind.
Mit Romola Garai (»Scoop«, »Vanity Fair«) in der Hauptrolle der Angel, konnte François Ozon eine Schauspielerin gewinnen, die facettenreich das außergewöhnliche Portrait einer Künstlerin mit Bravour verkörpert. An ihrer Seite überzeugt der deutsche Schauspieler Michael Fassbender (»300«) als ihr Ehemann Esmé sowie der European Shooting Star 2002 Lucy Russel (»Tristan + Isolde«) als Angels Schwägerin Nora. In weiteren Rollen sind u.a. Charlotte Rampling (»Swimming Pool«), Sam Neill (»Unwiderstehlich«) und Simon Woods (»Stolz und Vorurteil«) zu sehen.
»Angel – Ein Leben wie im Traum« lief als Abschlussfilm der Berlinale 2007. François Ozon gilt als das enfant terrible des French Qeer Cinema.
(Concorde Film)
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden hat François Ozons Meisterwerk »Angel – Ein Leben wie im Traum« mit dem Prädikat »besonders wertvoll« ausgezeichnet. Aus dem Urteil der Filmbewertungsstelle:
Es gibt nicht viele Regisseure, die es schaffen, in jedem Film ein neues Genre auszureizen, die bei der Stoffwahl anscheinend vollkommen freie Hand haben und denen es gelingt, noch aus der trivialsten Geschichte opulentes Kino zu zaubern. Ohne Frage zählt François Ozon zu dieser Film-Elite, und mit »Angel« ist ihm ein weiteres Meisterwerk in seinem jetzt schon unglaublichen Oeuvre gelungen. »Angel« ist ein optischer Genuss, ist Kino par excellence.
Virtuos hält Ozon seinen Film in einem riskanten Schwebezustand, nah an der Grenze zum Kitsch und zum schuldhaften Vergnügen, immer aber intelligent und erkenntnisreich. Die Verfertigung von Gefühlen, die Macht des Trivialen, die Träume vom großen Glück, die Bestseller-Industrie und die Widerstandskraft gegen die Schäbigkeiten der realen Welt, das sind die Themen von »Angel«. Zugleich zeigt uns Ozon eine Frauengestalt, die man nicht so schnell vergisst. Ihr Motto: »Das Reale interessiert mich nicht, nur das Schöne.«
Diesmal liegt der Reiz für den Betrachter nicht unbedingt im Mitfühlen, Mitleben mit den Protagonisten, sondern im durchweg eingehaltenen distanzierten Beobachten.
Echte Gefühle, wahres Leben haben in diesem Leben kaum einen Platz, sie werden verdrängt von einer Phantasie, die ihre Kraft aus der Verdrängung, der Vereinfachung, der kompletten Trivialisierung zieht. Wenn man sich auf diese Trivialität der Geschichte einlässt, dann erlebt man die hohe Kunst des Ausstattungsfilms, die übergroßen Gesten der Nachstummfilm-Ära, die großen Gefühle aus zweiter Hand, die mit etwas Distanz nur lächerlich wirken.
(Concorde Film)
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