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Arbeit!
Geißel der Menschheit!
Verflucht seist du bis ans Ende aller Tage
Du, die du uns Elend bringst und Not
Uns zu Krüppeln machst und zu Idioten
Uns schlechte Laune schaffst und unnütz Zwietracht säst
Uns den Tag raubst und die Nacht
Verflucht seist du
Verflucht
In Ewigkeit
Amen
(»Gebet gegen die Arbeit« von Michael Stein)
Ein Punk, ein Alkoholiker, ein Troublemaker, eine »Sozialassel«, ein Frauenheld, Tagelöhner, Krawallmacher, ein moderner Paul Lafargue, der das Recht auf Faulheit für sich reklamierte, ein neuer François Villon aus dem Berlin der heutigen Tage. (Edition Tiamat)
Michael Stein war zweifelsohne einer der großen Chaoten, Anarchisten und Freigeister, die sich in Berlin herumgetrieben haben. Früher Drucker und Kommunist, stieg er aus und wurde Sänger, Dichter und Vortragskünstler. Er war Mitbegründer der »Höhnenden Wochenschau«, der Mutter aller Lesebühnen, er bestritt zusammen mit Wiglaf Droste das Benno-Ohnesorg-Theater und war an so ziemlich allen Lesebühnen Berlins beteiligt, auf denen er immer wieder und gezielt die Erwartungshaltung des Publikums nach Unterhaltung torpedierte. Michael Stein war ein Punk, als Punk noch nicht ein Verein für Hundehaltung war, ein Trinker, ein Troublemaker, eine »Sozialassel«, ein Frauenheld, Tagelöhner, Krawallmacher, Mitglied der Musikgruppe Pillepalle und die Ötterpötter, ein moderner Paul Lafargue, der das Recht auf Faulheit für sich reklamierte, ein François Villon aus dem Berlin der verrotteten Hinterhöfe.
Am 23. Oktober 2007 starb Michael Stein an Lungenkrebs. Zu seiner Beerdigung am 20. November kamen über 250 Menschen. In dem Buch »Ich bin Buddhist, und Sie sind eine Illusion« ist eine kleine Auswahl seiner Texte erschienen. Da Michael Stein nicht für die Nachwelt geschrieben hat und ein großer Chaot war, ist viel verloren gegangen. Die wenigen Artikel, die in unterschiedlichsten Zeitungen und Zeitschriften erschienen, wurden für das Buch zusammengesucht. Es heißt »Ich bin Buddhist, und Sie sind eine Illusion«, und es heißt nicht so, weil Michael Stein Buddhist gewesen wäre, sondern weil das seine Ausrede war, wenn er beim Schwarzfahren erwischt wurde.
Mit Beiträgen von Wiglaf Droste, Heiko Werning, Doktor Seltsam, Jakob Hein, Falko Hennig u.a.
(Edition Tiamat)
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