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»Da sitzt einer beim Schreiben vor seiner Maschine und beginnt zu spielen. Das ist die Ausgangslage, das ist der Beginn. Der Beginn ist ohne Plan und ohne bestimmtes Wissen und Vorhaben. Ein Mensch, der anfängt zu sprechen oder zu murmeln und der sich im Grunde bekennen, das heißt seiner Existenz und des Lebens vergewissern möchte. Er fängt irgendwo an und nimmt sich und den Leser auf die Reise mit. Die Reise führt durch die Gegenwart und Erinnerung und vielleicht auch ins Utopische, sie führt durch Unwetter und Ängste ebenso wie durch den Traum, sie staut sich an Reflexionen und ergießt sich in Emotionen, sie sucht nach dem Glück und durchquert die Einsamkeit etc., und dabei entsteht das Seismogramm einer heutigen Existenz und, wenn wir Glück haben, der Reichtum des Lebens, ja, und hoffentlich auch Schönheit und Glanz.«
»Für mich ist dies Journal die Anatomie einer seltenen Spezies Künstler und die Radiographie der dazugehörigen schöpferischen Prozesse. Dazu die fabelhafteste Unabhängigkeitserklärung und des weiteren ein seltenes, vielleicht exemplarisches Dokument. Basta.«
(Suhrkamp Verlag)
Das Journal ist aus der Isolation heraus geschrieben, ein isoliertes Ich wirft ebenso sehnsüchtige wie hellsüchtige Blicke auf die Welt. Und dieses verfahren ist hoch produktiv, weil der Blick, vom Verlangen gespeist, seine Objekte messerscharf seziert – und glorifiziert (was kein Widerspruch sein muss). ... Das Werk und der Eros sind die beiden zentralen Sujets, die diesen Existenzentwurf ausmachen – und dieser ist natürlich der sinnstiftende Zusammenhang zwischen beiden: auch insofern, als der Eros sich nie endgültig aufklären lässt und demnach als Quelle für das Werk niemals versiegt. (Neue Zürcher Zeitung)
Paul Nizon wurde am 19. Dezember 1929 in Bern geboren. Er studierte Archäologie, deutsche Literaturgeschichte und Kunstgeschichte. Er promovierte mit einer Dissertation über Vincent van Gogh. Zeitweise war er auch als Kunstkritiker tätig. Der Schweizer Autor erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis (1972), Literaturpreis der Stadt Bremen (1976) für den Roman »Stolz«, Deutscher Kritikerpreis für Literatur, Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, Großer Literaturpreis der Stadt Bern, Torcello-Preis der Peter Suhrkamp Stiftung, Marie-Luise-Kaschnitz-Preis (1990), Großer Literaturpreis der Stadt Zürich, Großer Literaturpreis des Kantons Bern, Erich-Fried-Preis (1996), Kranichsteiner Literaturpreis (2007) für sein Gesamtwerk. (Suhrkamp Verlag)
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Paul Nizon, Wend Kässens und
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